Kirmes in Bad Honnef-Rhöndorf Der Paias braucht eine Not-OP

RHÖNDORF · Die Feierlichkeiten in Rhöndorf sorgen zwei Tage für Abwechslung. Die Messe im Park und die Prozession sind feste Bestandteile.

 Kirmes in Rhöndorf.

Kirmes in Rhöndorf.

Foto: Frank Homann

Ein Schlag – und das Kirmesbier floss. Ein Heimspiel für Vizebürgermeister Peter Profittlich: Auf „seinem“ Ziepchensplatz eröffnete er die Rhöndorfer Kirmes mit Schmackes und zapfte wie der perfekte Köbes die ersten Gläser Kölsch für die Besucher. Er dankte Wirt Helmut Brethauer, der das Fässchen spendiert hatte, und allen Mitstreitern, die am guten Gelingen dieser Kirmes Anteil haben.

Zwischen dem dicht belagerten Karussell, Festzelt, Imbiss- und Getränkestand herrschte an beiden Tagen Betrieb. Bevor sich das Karussell für die Kinder wieder drehte, versammelten sich die Rhöndorfer anlässlich des Patroziniums „Sankt Mariae Heimsuchung“ zum festlichen Hochamt mit Pater Thaddäus und Diakon Franz Gunkel im Park von Haus im Turm und zur anschließenden Sakramentsprozession bis zur Madonna im Löwenburger Tal und zum Schlusssegen in der Pfarrkirche. Traditionell trugen die Rhöndorfer Hubertus-Schützen dabei den Himmel.

Bürger- und Ortsverein ist Ausrichter

Für Ordnungsamtschef Richard Thomas war die Kirmes 2016 die letzte, an der er dienstlich als Vertreter der Stadtverwaltung teilnahm. Und Peter Profittlich dankte ihm beim Auftakt für die stets gute Zusammenarbeit mit dem Bürger- und Ortsverein. Dieser ist seit fünf Jahren Ausrichter der Kirmes. Vorsitzender Alfred Höhler erinnerte an die Geschichte: „Die Kirmes war und ist immer ein Höhepunkt im Ortsgeschehen.“ 1949 hatten die Jungschützen nach dem Zweiten Weltkrieg die Kirmes wiederbelebt. „Glanzzeiten hatten wir zwischen 1960 und Mitte der neunziger Jahre. 2004 richteten die Jungschützen dann die letzte Kirmes aus.“

Mittlerweile kümmert sich der Bürger- und Ortsverein wirklich rührend um das Geschehen auf dem Kirmesplatz. Die Pänz lockte auch in diesem Jahr ein neues Abenteuer mit Siefnir, dem Drachen, und Rabe Kraxdibax aus dem „Puppentheater am Drachenfels“. Dorothee Vreden und Sabine Claßen zeigten extra zur Kirmes ein neues Stück.

Für „Das Gold der Aranka“ gab es bei dieser Premierenfeier viel Applaus. Bevor alle zusammen an einer Großleinwand den Fußball-EM-Krimi der deutschen Nationalmannschaft verfolgten, unterhielt das „XXL Tanzmusik Duo“. Am Sonntag spielte das Ittenbacher Bläsercorps nach der Prozession zum Frühschoppen auf – und alle Rhöndorfer Neubürger wurden extra begrüßt.

Einer verfolgte das Geschehen mit wachen Augen: der Kirmeskerl, der hoch über dem Ziepchensplatz an einem Wegweiser hängt. Dabei wäre ihm der Kirmesspaß fast vergangen. Als ihn Hans-Heribert Krahe und Peter Profittlich vor Festbeginn auf seinen Platz befördern wollten, verlor der Paias plötzlich seinen kompletten Unterleib.

Nur gut, dass der Feuerwehrwagen mit Handwerkszeug danebenstand. Krahe und Profittlich absolvierten erfolgreich eine Not-OP mit Elektro-Bohrer und Schrauben. Am Montag ging es dem Kirmeskerl endgültig an den Kragen: Er wurde verbrannt. Bis dahin lockte noch viel Kirmesprogramm mit Messe in der Marien-Kapelle und musikalischem Frühschoppen auf dem Festplatz für alle Gäste.

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