Benefiz-Aktion in Bad Honnef Die Flutkunst spült 2000 Euro in die Kasse

BAD HONNEF · Zum zweiten Mal seit der verheerenden Flut haben sich Künstler zusammengetan, um die Menschen an der Ahr zu unterstützen. Der Erlös ihre Benefiz-Marktes in Bad Honnef geht an den Bunten Kreis.

 Merle Stanko , Künstlername Illumerle, porträtiert Besucher der Flutkunst für den guten Zweck.

Merle Stanko , Künstlername Illumerle, porträtiert Besucher der Flutkunst für den guten Zweck.

Foto: Roswitha Oschmann

Flutkunst – zum zweiten Mal stellten Künstler aus Bad Honnef und Umgebung Werke für den „Benefiz-Kunstmarkt für das Ahrtal“ zur Verfügung. Fast 50 Künstler präsentierten ihre Arbeiten in der antiform-Ladenzeile an der Bahnhofstraße oder in der Kunsthandlung Menzel an der Kirchstraße. Bei der Flutkunst I waren bereits 7000 Euro zusammengekommen. Das Geld hatten die Organisatoren, Franca Perschen und Helmut Reinelt, dem Bunten Kreis Rheinland Bad Neuenahr zur Verfügung gestellt, die Hilfe leisten.

„In den letzten Wochen haben wir durch unsere erste Flutkunst viele Menschen kennengelernt, die entweder selbst von der Flutkatastrophe betroffen sind oder sich für die Betroffenen engagieren. Es hat uns sehr beeindruckt, was dort gerade mit der uneigennützigen Hilfe von vielen geschafft wird und weiterhin geschafft werden muss.“ Auch Marc Menzel war sofort bereit, erneut mitzumachen.

Bunter Kreis organisiert praktische Hilfe

Die Freude beim Bunten Kreis war groß. Helmut Graf, Silvia Stelgens und Tamae Meixner hatten deshalb einen Stand aufgebaut, boten Besuchern Gebäck und Kaffee an – hinter sich ein Plakat mit dem Slogan „Der Bunte Kreis hilft, wenn plötzlich alles anders ist“. Stelgens: „Unser Motto gilt auch bei dieser Katastrophe, die buchstäblich über Nacht über die Menschen hereingebrochen ist.“ Gegründet wurde der Kreis, um Familien mit plötzlich schwer erkrankten Kindern zu unterstützen.

An der Ahr bauten sie sofort ein Lager mit den wichtigsten Dingen fürs Leben von Nahrung bis Kleidung auf, organisierten praktische Hilfe und verteilten Geld an Familien. „Wir können nicht die ganze Ahr retten“, so Silvia Stelgens, aber um 60 Familien kümmere man sich aktuell.

Und noch während sie mit Tamae Meixner Kaffee ausschenkte, erreichte sie von einem Helfer, der an der Ahr weilte, eine Nachricht, die Bestürzung hervorrief. Der Mann hatte eine alte Dame in einem Haus entdeckt, der nur ein Stuhl geblieben war, auf dem sie schlief, und Tiernahrung, von der sie sich seit der Flut ernährt hatte. „Da fahre ich direkt hin und schaue, was da los ist“, meinte Silvia Stelgens.

Die Gruppe Rhon mit Felix Perschen spielte elektronische Musik vor der antiform-Ladenzeile, so konnten mit Musikuntermalung die Werke inspiziert werden – von Bildern über große Fotografien bis hin zu Keramikarbeiten und exklusiver Prêt-à-Porter-Mode.

Merle Stanko malt Minutenporträts

Wer von sich selbst ein Bild wünschte, konnte vor der Staffelei von Merle Stanko Platz nehmen und sich ein Minutenporträt anfertigen lassen. Pro Minute ein Euro – das Schnellporträt war in vier Minuten geschafft, noch einige Minuten mehr brauchte sie für eine bunte Zeichnung. Gerne nahmen die Besucher das Angebot wahr, auch diese Einnahmen flossen komplett in den Flutopfer-Topf. Nach einem kleinen Spaziergang in die Fußgängerzone konnte im Kunsthaus Menzel nach weiterer schöner Kunst zugunsten der Menschen an der Ahr Ausschau gehalten werden. Bei der Flutkunst II kamen 2000 Euro zusammen, so dass die Künstler insgesamt die stolze Summe von 9000 Euro für den guten Zweck erwirtschafteten. 

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