Aus für Kreißsaal in Bad Honnef Cura-Krankenhaus schließt gynäkologische Abteilung

Bad Honnef · Nach Schließung der gynäkologischen Abteilung mitsamt Kreißsaal im Cura-Krankenhaus war der Unmut groß. Nun müssen sich auch die ambulanten Patientinnen nach Alternativen umschauen.

 Nach Schließung der Abteilung Gynäkologie und Geburtshilfe im Cura-Krankenhaus wird nun auch die privatärztliche Betreuung eingestellt.

Nach Schließung der Abteilung Gynäkologie und Geburtshilfe im Cura-Krankenhaus wird nun auch die privatärztliche Betreuung eingestellt.

Foto: Frank Homann

Der Schock über die Schließung des Kreißsaals im Bad Honnefer Krankenhaus wirkt nach, da steht ein weiterer Einschnitt für eine Reihe von Patientinnen bevor: Ende des Monats läuft in der Klinik auch die ambulante, privatärztliche Versorgung aus, die seit Schließung der Abteilung Gynäkologie und Geburtshilfe am 1. Februar noch gesichert gewesen war. Das bestätigte die Cura auf Anfrage des General-Anzeigers. Die Ärztin, die die Betreuung zuletzt aufrecht erhalten hatte, orientiere sich beruflich neu, hieß es.

Wie berichtet, schlägt die Schließung des Kreißsaals im Cura-Krankenhaus seit Dezember Wellen. Betroffen von der Schließung war nicht nur der Kreißsaal, sondern die gesamte Abteilung Gynäkologie und Geburtshilfe, wie die Cura aus aktuellem Anlass noch einmal betonte. Aufrecht erhalten blieb lediglich die ambulante, privatärztliche Betreuung, die nun ebenfalls ausläuft.

Nachdem es zunächst hieß, die Abteilung schließe aufgrund von Personalengpässen über Weihnachten und Silvester, kam zum 1. Februar das endgültige Aus. Der Klinikbetreiber GFO-Kliniken Bonn begründete den Schritt mit Fachkräftemangel und zunehmendem finanziellen Druck. Die Geschäftsführung hatte damals wissen lassen, die geburtshilfliche Abteilung habe jährlich ein Defizit von 700 000 Euro eingefahren, nach der Umsetzung des neuen Tarifabschlusses seien es 1,2 Millionen Euro.

Die Nachricht löste große Betroffenheit und Empörung aus. Bei einer Online-Petition kamen aus dem Stand 5000 Stimmen zusammen. Revidiert wurde die Entscheidung nicht. Die Zahl der Geburtsstationen im rechtsrheinischen Rhein-Sieg-Kreis ist in den vergangenen Jahren immer weiter zurückgegangen. 2017 kam das Ende der Geburtsstation der Kinderklinik in Sankt Augustin. Im Eitorfer Krankenhaus werden seit 2014 keine Entbindungen mehr angeboten, und die Geburtshilfe in Siegburg ist seit 2010 Geschichte. Durch eine mögliche Zusammenlegung der Kliniken in Troisdorf könnte sich die Lage wie berichtet weiter verschärfen. Für verbliebene Patientinnen in der privatärztlich ambulanten Betreuung kommt nun deren Aus obenauf. „Die Ermächtigung der Kassenärztlichen Vereinigung zur Erbringung ambulanter Leistungen ist an eine persönliche Leistungserbringung eines einzigen Facharztes geknüpft.“ Dies sei durch die bisherige Leitende Ärztin erfolgt; diese „hat sich nun entschieden, eine neue berufliche Herausforderung anzunehmen und steht somit dem Cura- Krankenhaus kurzfristig nicht mehr zur Verfügung“, so die Cura auf GA-Anfrage.

Seit Schließung der Gesamtabteilung habe die ambulante Versorgung nur noch aus der genannten Medizinerin und einer Medizinischen Fachangestellten bestanden. „Die Mitarbeiterin verabschieden wir in den wohlverdienten und geplanten Ruhestand“, so die Cura. Die Versorgung der Frauen sei durch die umliegenden Facharztpraxen und Krankenhäuser gesichert, so die GFO-Kliniken Troisdorf und Sieglar, die GFO-Kliniken Bonn mit dem St. Marien Hospital, das Johanniter Krankenhaus, die Uniklinik Bonn und das Gemeinschaftskrankenhaus Bonn. Alle seien binnen 30 Minuten mit dem Auto aus Bad Honnef erreichbar.

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