Interview mit Antonia Schwager Die Leiterin der Musikschule will eine Umstrukturierung

BAD HONNEF · Antonia Schwager gibt nun den Ton an. Die gebürtige Bad Honneferin wurde als Nachfolgerin von Rolf Beitzel Leiterin der städtischen Musikschule. Mit der Flötistin sprach Roswitha Oschmann.

 So kennt man sie: Antonia Schwager mit Schülern bei einem Musikschulkonzert.

So kennt man sie: Antonia Schwager mit Schülern bei einem Musikschulkonzert.

Foto: Homannn

Ohne welches Musikstück würden Sie geradezu "verdursten"?
Antonia Schwager: Das Weihnachts-Oratorium von Johann Sebastian Bach mit seinen schönen Flötenarien.

Ihr Vater, Johannes Wahl, trat 1965 sein Amt als Stadtdirektor von Bad Honnef an. Unter seiner Ägide wurde 1973 die Musikschule gegründet. Was würde Ihr vor fünf Jahren verstorbener Vater wohl jetzt sagen?
Schwager: Der wäre mächtig stolz auf mich. Das wäre sein Traum. Meine Mutter hat am Tag, als sie von der Entscheidung hörte, auf dem Grab meines Vaters eine Kerze angezündet.

Hat er Ihre Liebe zur Musik begründet und gefördert?
Schwager: Ich war immer sein ganzer Stolz, weil ich das gemacht habe, was ihm lag. Ich bin die einzige in der Familie, die das Musisch-Künstlerische fortgesetzt hat.

Hier waren Sie selbst Schülerin?
Schwager: Ja, ich habe Klavierunterricht bei Herrn Beitzel gehabt und war eine seiner ersten Schülerinnen.

Erinnern Sie sich noch an Ihren ersten Auftritt?
Schwager: Ja, ich war Schülerin von Brigitte Molt, denn ich war unterdessen zur Querflöte gewechselt und habe im Rahmen eines Schülervorspiels als Anfängerin den "Reigen seliger Geister" von Gluck vorgetragen.

Rolf Beitzel hat der Musikschule den Stempel aufgedrückt. Was möchten Sie beibehalten und was vielleicht ändern?
Schwager: Wir müssen im Zuge der G 8-Situation und der Übermittagbetreuung unsere Musikschularbeit umstrukturieren. Ich beobachte, dass wir nicht mehr so viele Schüler zu "Jugend musiziert" schicken, weil die Zeit zum Üben nicht mehr da ist, deshalb ist es mir wichtig, dass Schüler wirklich Spaß an der Musik haben. Die Freude am gemeinsamen Musizieren ist für mich das Wichtigste, was wir den Jugendlichen mit auf den Weg geben können. Musikschule soll neben einer guten Bildungseinrichtung auch eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung sein.

Was war Ihre erste Aktion im neuen Amt?
Schwager: Während des Unterrichts bekam ich einen Anruf von Bürgermeisterin Feiden, ich möge doch am nächsten Morgen um 9 Uhr zum Dienst erscheinen. Ich war gerade in der Orchesterprobe mit meinem Flötenensemble. Da war die Freude bei den Schülerinnen und bei mir riesig groß.

Wie sieht so ein Arbeitstag als Musikschulleiterin aus?
Schwager: Morgens Büro und nachmittags die Arbeit mit den Kindern.

Ihre Schüler kennen Sie ja schon?
Schwager: Ja, ich unterrichte an der Musikschule bereits seit 1982.

Wo ist Antonia Schwager noch zu sehen?
Schwager: Ich mache viele Konzerte mit dem Collegium musicum, Kammerkonzerte, Krippenkonzerte in der Anna-Kapelle. Ich bin als Querflöte in Honnef nicht wegzudenken. Ich freue mich, in dieser Session wieder unser Karnevalskonzert zu organisieren.

Zur Person

Antonia Schwager (50) ist verheiratet, hat zwei Kinder und lebt in Ittenbach. Nach dem Abitur am Siebengebirgsgymnasium folgte ihr Studium. Sie ist Flötistin und seit 1. Oktober Leiterin der Musikschule in Halbtagsstellung.

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