Sanierung in Bad Honnef Die Ruhe vor dem Stau

Bad Honnef · Zwischen den Feiertagen können die Anlieger der Linzer Straße aufatmen. Wo sich sonst Tausende Autos entlangquälen, herrscht aktuell zumindest einigermaßen Ruhe.

Ein Umstand, für den vor allem einige Anwohner im soeben fertiggestellten Abschnitt rund um den neuen Kreisel am Floßweg dankbar sind. Denn das bedeutet: Weniger Stau, weniger Lärm, weniger Abgase. Spätestens kommende Woche dürfte es damit wieder vorbei sein.

Wie berichtet, hatten Anlieger den Umbau schon im Vorfeld kritisiert. Geändert hat das nichts: Die Forderung, anstatt eines Kreisels eine T-Einfahrt zu bauen und so die Verkehrssituation vor allem für den fast rechtwinkelig abgehenden Floßweg zu entschärfen, wurde von der Politik verworfen. Nur in einem Punkt wurde noch etwas nachgebessert: Auf die Eingabe der Betroffenen, der Kreisel sei zu nah an den Grundstücksausfahrten und provoziere gefährliche Verkehrssituationen, wurde dessen Lage geringfügig geändert. Die Kritik, die unweit geplante und mittlerweile in Betrieb genommene Ampel berge zudem das Risiko von Rückstaus bis in den Mini-Kreisel, wurde im Fachausschuss am Ende aber ebenfalls verworfen.

Nach Fertigstellung sehen sich die Anwohner nun in ihrer Kritik voll und ganz bestätigt. Jochen Schober etwa hat sich darum sogar an den Rhein-Sieg-Kreis als Aufsichtsbehörde gewandt. Zwar bekam er eine ausführliche Antwort; Anlass, sich in die Sache einzumischen, sieht der Kreis demnach aber nicht. Für viele Autofahrer gilt Beschwerdeführern wie Schober zufolge offenbar das Motto "ab durch die Mitte": Anstatt von Norden kommend mit gemessener Geschwindigkeit dem Kurvenverlauf des Kreisels zu folgen, bretterten viele Fahrer über die Aufpflasterung in der Mitte. Die Folge: mehr Lärm und andauerndes Gehupe, schon, da entgegenkommende Fahrer die Situation als gefährlich einstufen. Auch die Situation an den Grundstücksausfahrten bereitet Schober und anderen nach wie vor Sorge.

In Sachen Ampel scheinen sich alle Befürchtungen der Anwohner zu bestätigen. Des Pudels Kern: Zum einen liegen die Ampel am Feilweg und der Kreisel recht nah beieinander. Zum anderen: Durch die Ampelschaltung entsteht Rückstau bis in den Kreisel. Stehe nur ein Auto im Feilweg an der Ampel, springe diese um, beklagt etwa Anwohner Rolf-Dieter Kleinloh. Damit bringe ein Fahrzeug aus dem Feilweg die Linzer Straße zum Stillstand, zumal dort die Grünphase in jeweils nur eine Richtung gelte. Die Schaltung verhindere den Verkehrsfluss auf der Hauptverkehrsader und beeinträchtige die Lebensqualität der Anwohner durch mehr Abgase und Lärm und schädige die Umwelt. Nicht nachvollziehbar ist laut Kleinloh auch, warum die Ampel nicht zumindest nachts abgeschaltet wird.

Kleinloh hat einen Bürgerantrag an die Stadt gestellt mit dem Ziel, dass der Missstand behoben wird. Eine Antwort, so teilte er mit, stehe aber bislang aus. Die Stadtverwaltung teilte auf GA-Anfrage mit, der Antrag liege der Stadt vor und die Situation sei auch "bereits in Augenschein genommen" worden. "Das Thema wird von den Geschäftsbereichen Bürgerdienste und Infrastruktur gemeinsam bearbeitet werden, weil eventuell eine Änderung erfolgen sollte", so die Stadt. Die derzeitige Ampel-Schaltung sei übrigens von einem Gutachter erstellt worden.

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