Siebengebirgs-Dreigestirn Die Tollitäten heißen Prinz Michael I., Jungfrau Alfreda und Bauer Frank

SIEBENGEBIRGE · In einer Woche ist es wieder so weit: Am 11. November feiern die Freunde des närrischen Brauchtums den Beginn der fünften - und für viele auch der einzig wahren - Jahreszeit.

Siebengebirgs-Dreigestirn (von links): Alfred Höhler, Michael Staffel, Frank Hießl.

Foto: Frank Homann

Die Vorfreude auf den Startschuss zur karnevalistischen Session hatte jetzt auch die Mitglieder der KG Ziepches Jecke aus Rhöndorf entflammt: Bei der Bekanntgabe ihrer diesjährigen Siebengebirgstollitäten im Weinhaus im Turm flossen nicht nur unzählige Liter Bier, sondern auch viele Lachtränen.

Zu diesem feierlichen Anlass waren selbstverständlich alle Jecken in ihren schillernden Uniformen erschienen. Und sie fackelten nicht lange: Zu groß war die Spannung, wer die Karnevalisten denn nun bald als Regent repräsentieren dürfe. Nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden Manfred Limbach stand daher gleich die heiß ersehnte Verkündung an.

Mit viel rheinischem Charme stellte Präsident Udo Krahe die Tollitäten für die Session 2013/14 vor - und siehe da, es sollte nicht bloß ein Prinzenpaar, sondern gleich ein Dreier-Gespann werden. Prinz Michael I., Jungfrau Alfreda und Bauer Frank werden die Rhöndorfer Karnevalisten als Dreigestirn regieren.

Prinz Michael I., mit bürgerlichem Namen Michael Staffel, entstammt einem echten "karnevalistischen Adelsgeschlecht": Sein Großvater, Senator der Ziepches Jecke, war schon im Jahr 1960 der allererste Prinz des Siebengebirges. Davon blieb natürlich auch Michael I. nicht unberührt: Bereits im jungen Alter war Seine Tollität vom Karnevalsbrauch so sehr fasziniert, dass er sich das Prinzenornat seines Opas hin und wieder heimlich überstreifte.

"Ich wusste doch schon immer, dass er was für Strumpfhosen übrig hat", kommentierte Präsident Krahe die Anekdote schmunzelnd. "Und wer sich als Rhöndorfer einen 'Ur-Königswinterer' nennt, der hat die Strumpfhosen auch verdient." Der Saal tobte. Besonderes Lob gab es vom Präsidenten anschließend für Jungfrau Alfreda, bürgerlich: Alfred Höhler.

"Ohne dich wären wir heute nicht da, wo wir sind", erklärte Krahe unter lautstarkem Beifall der versammelten Jecken. "Alfred, du bist Spitze!" Vor allem den großen Erfolg des Weinfestes habe man in erster Linie ihm zu verdanken. Angesichts seines tatkräftigen Engagements für den Verein sei es ihm eine außerordentliche Ehre, das hochverdiente Mitglied als "Alfreda" für den Titel der Jungfrau vorschlagen zu dürfen, so Krahe.

Zu guter Letzt komplettierte Frank Hießl als Bauer Frank das Dreigespann. Von seinem Stiefvater, der passenderweise genau an einem 11. 11. in Köln das Licht der Welt erblickte, wurde er schon als Junge an die rheinische Brauchtumspflege herangeführt. Seit 1999 unterstützt er die Freunde der guten Laune in Rhöndorf; bis heute engagiert er sich als Mitglied im Elferrat.

"Für ihn steht der Karneval immer an erster Stelle", sprach Krahe ihm für seine Leistungen Dank aus. "Frank ist eine echte Bereicherung für uns Karnevalisten." Solchen Besetzungs-Vorschlägen für die Narrenregentschaft hatten die Vorsitzenden bei der Wahl dann nichts entgegenzusetzen: Das Dreigestirn wurde unter lautem Jubel bestätigt. Mit Prinz Michael, Jungfrau Alfreda und Bauer Frank an der Spitze kann der Karneval für die Jecken im Siebengebirge nun gar nicht schnell genug kommen.