Neue Sportstätte in Aegidienberg Drei Modelle für eine Halle

BAD HONNEF · Eine halbe Million Euro hat Joseph Bellinghausen der Stadt für eine Sporthalle in Aegidienberg gestiftet. Den Runden Tisch des Sports beschäftigte jetzt die Frage, welche Summe eigentlich darüber hinaus aufzubringen ist und wo der Rest herkommen soll.

 Eine neue Sporthalle soll in Aegidienberg gebaut werden.

Eine neue Sporthalle soll in Aegidienberg gebaut werden.

Foto: Frank Homann

Diplom-Ingenieur Guy Uberecken, Freund und Wegbegleiter Bellinghausens, hat aufgrund der Diskussion in der Steuerungsgruppe Sportentwicklung drei Modelle, eine Einfach-, eine Zweifach- und eine Dreifachhalle, als Entscheidungshilfe erstellt und mit Zahlenmaterial an die Stadt weitergeleitet.

Der Runde Tisch war diesmal prominent besetzt. Auch Bürgermeisterin Wally Feiden war gekommen, und mehrere Kommunalpolitiker gesellten sich zu den Sportlern. Warum nun am Runden Tisch von Feiden diese Zahlen nicht genannt wurden, monierten Petra Kansy, die Sportausschussvorsitzende von der CDU, und Ausschusskollegin Martina Ihrig, die stellvertretende Vorsitzende der FDP-Fraktion. Feiden hielt indes dagegen: "Es ist richtig, wir kennen die Pläne.

Alles ist in Ordnung. Aber der Technische Beigeordnete Jopa Vedders ist der Planer bei der Stadt. Er will mit soliden Grundlagen in den Ausschuss und in die nächste Sitzung der Steuerungsgruppe Sport gehen. Aber in der Verwaltung ist das Thema noch nicht entsprechend behandelt und abgesprochen." Die Bürgermeisterin mochte auch aus Wettbewerbsgründen keine Zahlen nennen. "Bei uns stehen Planer und Architekten Schlange, die ebenfalls kostenlose Vorkalkulationen anbieten."

Bürgerblock-Vorsitzender Karl-Heinz Dißmann: "Die Frage ist doch, ob wir in der Lage sind, das Projekt stemmen zu können. Dazu brauchen wir Zahlen." Dann brachte der Vorsitzende der Sportfreunde Aegidienberg (SFA), Claus Elbert, doch noch eine Zahl ins Spiel. Die Dreifachhalle in Sankt Katharinen habe fünf Millionen Euro gekostet. Feiden führte an, dass einer ihrer Bürgermeisterkollegen eine Dreifachhalle mit Mehrzwecknutzung und Tribünen bereits für 3,6 Millionen hingestellt habe. Elbert betonte: "Wir tragen alles mit." Die SFA, die auch die Schulturnhalle nutzen, würden mindestens eine Halleneinheit benötigen, um überleben zu können.

Wilhelm Strohmeier, Moderator des Runden Tisches, reichte das nicht: "Wir brauchen eine große Halle, wenn es Sinn machen soll. Da sind sich die Vereine einig." Auch der Vorsitzende des Sportverbandes Bad Honnef, Karl-Gert Hertel, rückte zurecht: "Viele Vereine melden doch schon gar nicht mehr ihren tatsächlichen Bedarf an Hallenkapazität an."

Um auch wettkampfmäßig Sport treiben zu können und um noch mehr Jugendliche an den Sport heranzuführen, müsste es eine Dreifachhalle sein. Die Tal-Vereine zeigten bereits bei anderer Gelegenheit die Bereitschaft, zum Training nach Aegidienberg zu fahren.

Martina Ihrig plädierte für die kleine Lösung: "Im Sportentwicklungskonzept steht nichts vom Bedarf an einer Dreifachhalle. Wir müssen aufhören zu träumen und versuchen, das Machbare zu machen." Klaus Katzenberger meinte indes: "Dieser Plan war doch ein Schuss in den Ofen." Und auch Wally Feiden hatte sehr gut in Erinnerung, dass ein einziger Sportverein dieses Konzept als hilfreich erachtet hatte. "Wir müssen mit dem Bau der Halle die vorhandenen Probleme lösen, sonst hat es keinen Zweck."

Die Finanzierung

Zur Finanzierung hatte Hartmut Nitsch, zweiter Vorsitzende des TV Eiche, Erkundigungen eingezogen. "Von Brüssel werden wir wohl nichts bekommen." Wally Feiden sagte: "Das bestätigt das, was die Verwaltung recherchiert hat. Es gibt keine Fördertöpfe für den Sport." Alle waren sich einig, Mittel zu sammeln.

Eiche-Chefin José-Marie Püllen regte an, einen Arbeitskreis zu bilden, der das in die Hand nehmen soll. "Wenn die Bürger sehen, dass wir Sportler das Problem nicht auf die Stadt abwälzen, werden sie bereit sein mitzuziehen." Feiden: "Nur mit Sponsoren wird es allerdings nicht gehen. Ich werde versuchen, eine Mehrheit im Rat zu bekommen, damit auch die Stadt etwas reinsteckt. Eine Turnhalle ist auch ein Mittel, um dem demografischen Faktor gegenzusteuern." Fakt ist, Ende 2017 muss die Halle stehen, sonst geht laut Verfügung des Stifters das Geld an den Deutschen Turnerbund.

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