Inthronisation in Bad Honnef Dreigestirn im Siebengebirge feierlich proklamiert

BAD HONNEF · Jungfrau Winni, Bauer Johannes und Prinz Michael II. haben die Herrschaft im Siebengebirge übernommen. Für den Honnefer Bürgermeister hatten sie sich bei der Inthronisation etwas ganz Besonderes überlegt.

 Der ganze Stolz des jecken Siebengebirge: Jungfrau Winni, Prinz Michael II. und Bauer Johannes.

Der ganze Stolz des jecken Siebengebirge: Jungfrau Winni, Prinz Michael II. und Bauer Johannes.

Foto: Frank Homann

Sie waren nicht mehr aufzuhalten. Prinz Michael, Bauer Johannes und Jungfrau Winni rockten den Kursaal – gemäß ihrem Motto: „Jetzt geht’s los!“ Schon beim Einzug zur Inthronisation als neues Siebengebirgs-Dreigestirn der KG Halt Pol, die in dieser Session „100 plus 4x11“ Jahre feiert, lag das Publikum den Regenten in spe zu Füßen. Die Jecke aus dem „Regierungsbezirk“ des Festausschusses Siebengebirge von Beuel bis Unkel waren begeistert, als Winfried Kickartz als Jungfrau Winni, Johannes Hüppeler als Bauer Johannes und Michael Braun als Prinz Michael II. einzogen, Strüßjer warfen und Bützchen gaben – der schönste „Marathon“ ihres Lebens. Und bevor sie die Bühne stürmten, drückte das Mädchen des Trios „ihrer“ Mutter ein Küsschen auf die Wange.

Dann ging‘s los – endlich. Und endlich erhielt der Prinz seinen Federschmuck. Erster Akt der Inauguration: Halt-Pol-Präsident Jörg Pütz tauschte Brauns Gesellschafts- gegen die Prinzenmütze. Der zweite Akt: Auf besonderen Wunsch des Dreigestirns sollte nicht Festausschuss-Präsident Ralf Rother, sondern Bad Honnefs Bürgermeister Otto Neuhoff Michael II. die Prinzenfedern „an den Hut“ stecken. Ein royaler Wunsch – nicht ohne Hintergedanken: Denn der frühere Basketballer mit Gardemaßen von 197 Zentimetern traf so auf den einstigen Tischtennisspieler mit gerade einmal 165 Zentimetern.

Treppchen für den Bürgermeister

Proklamation des Siebengebirgs-Dreigestirns
23 Bilder

Proklamation des Siebengebirgs-Dreigestirns

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Der scheinbar unlösbare Auftrag wurde Otto Neuhoff aber mit einem Treppchen erleichtert – und so überragte er den Fast-Zwei-Meter-Hünen beim Anbringen der Federn dann sogar ein kleines Stückchen. Schlagfertig meinte Neuhoff nach gelungener Mission in schwindelnder Höhe: „So Kleiner, jetzt bist du bereit!“ Nachdem Rother Prinz Michael auch das Zepter überreicht hatte, sagte er: „Ab sofort regierst du die Narren im gesamten Siebengebirge!“

Für Honnefs Stadtoberhaupt, das mittlerweile den Spiegel in der Hand hielt, kam es noch einmal knüppeldick. Präsident Rother forderte Otto Neuhoff auf, mal reinzuschauen – „schön, aber Jungfrau Winni ist tausendmal schöner als du“. Bei so viel närrischem Übergewicht überließ der Bürgermeister nicht nur Winni den Spiegel, sondern auch dem deftigen Bauern den Rathausschlüssel.

Es gab den Orden des Festausschusses Siebengebirge für alle drei, die Trillerpfeife für Prinzenführer Dirk Schneider, die Standarte für Standartenträger Ralf Heidt. Und den Notfallkoffer überreichten Josef und Sandra Witt, das Siebengebirgsprinzenpaar der KG Klääv Botz, die zuvor in einer feierlichen Zeremonie verabschiedet wurden mit dem blauen Zylinder für Ex-Prinz Josef und Blumen für Sandra, mit einigen Tränchen und Tausend Dank für ihre hervorragende Regentschaft.

Dreigestirn gibt Kostprobe

Während die beiden noch einmal ihr Mottolied sangen, lieferte das Dreigestirn später eine Kostprobe von dem, was die Jecken bis Aschermittwoch von ihm zu erwarten haben: einen urkomischen Tanz nach dem Lied „Jetzt geht’s los!“ der Höhner. Prinz Michael ganz ergriffen: „Wir versprechen, wir werden unser Bestes geben, das Brauchtum zu pflegen!“ Johannes bekundete, als Bauer die Natur schützen zu wollen. Jungfrau Winni reimte: „Spieglein, Spieglein an der Wand, endlich halte ich dich in der Hand. Als Jungfrau steh' ich da und fühle mich ganz wunderbar. Gestern hatt‘ ich noch ‘ne Pläät, hück hab ich Hoar bis auf die Ääd!“

Dieter Wittmann, Präsident des Regionalverbandes Rhein-Sieg-Eifel, sagte: „Es ist das dritte Dreigestirn bei Halt Pol. Ihr habt die schönsten Männer ausgesucht.“ Und: Als „Botschafter unseres Brauchtums“ erhielten sie von ihm die Verbands-Prinzenorden.

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