Ausstellung "Grenzen" bis 29. Juli Dreiklang von Bildender Kunst, Musik und Literatur

BAD HONNEF · Gong... Nicht Klavier, nicht Flöte oder Geige kamen zum Einsatz. Sondern Christiane Sturm interpretierte mit dem Gong das Thema einer Ausstellung von Künstlerinnen der Gedok Bonn im Katholisch-Sozialen Institut (KSI).

 Fließende Klänge: Künstlerin Christiane Sturm am Gong.

Fließende Klänge: Künstlerin Christiane Sturm am Gong.

Foto: Frank Homann

Sie setzte den Begriff "Grenzen" in Musik um, war bei der Auftaktveranstaltung aber auch als Interpretin von Texten und mit Bildern vertreten. "Gedok" steht für Gemeinschaft deutscher und österreichischer Künstlerinnen.

Einige der mehr als 140 in der Gedok Bonn organisierten Künstlerinnen präsentierten sich spartenübergreifend und demonstrierten dabei, wie sie sich gegenseitig beeinflussen und bereichern.

Das war auch das Ziel von Renate Goretzki, der Referentin für Kunst und Kultur am KSI, die diese Vernissage unter dem Gesichtspunkt der interdisziplinären Annäherung initiiert hatte.

"Auf der Suche nach Freiheit und Selbstbestimmung erleben wir in unserem Dasein immer auch Grenzen. Äußere Grenzen, innere Grenzen und Grenzerfahrungen prägen unser Leben.

Grenzen können ambivalent erlebt werden. Sie stellen nicht nur eine Hürde dar, sondern bieten auch Schutz und Halt. Manche Grenze fordert uns zur Überwindung der bisherigen Begrenzungen heraus. Wir werden ermutigt neue Wege zu gehen, unkonventionelle Denkrichtungen einzunehmen, und können damit unsere Sichtweise erweitern", so Renate Goretzki.

Mehr als 150 Besucher waren zu diesem "Dreiklang" von Bildender Kunst, Musik und Literatur ins KSI gekommen, hatten beim Rundgang durch die Ausstellung auch Gelegenheit, sich mit den Künstlerinnen auszutauschen.

Ein Bild wurde jeweils von zwei Literatinnen interpretiert. Sie sprachen kurze poetische Texte. Auf das Bild "Dem Kinde zum Vorbild" von Katja Zander, das ein weinendes Kind mit einem Fuchs an seiner Seite zeigt, bezog sich beispielsweise ein Beitrag auf Tschernobyl und die Folgen auch für Natur und Nahrungskette, der andere Text thematisierte die Tränen und die Verfasserin fragte, ob sie über ihren eigenen Kummer weinen dürfe oder ob der Anlass nicht eigentlich zu geringfügig sei.

Den Titel "Vogelfrei" trug die Arbeit von Sabine-Maria Neuhaus, die ein altes, rostiges Stacheldraht-Stück auf weißem Hintergrund drapiert hatte - der Stacheldraht als Grenze, nicht nur im übertragenen Wortsinne.

Oder: Lilo Werner zeigte ein beeindruckendes Foto mit einer Nonne zwischen den Säulen eines Kreuzgangs und einen Hund hinter Gittern. Auch hier Eingrenzung als Thema, Eingrenzung, die aber auch Schutz darstellen kann.

Die Gedok-Künstlerinnen: "Wenn sich die Sprache der Bilder mit der Poesie und der Musik vermischt, weitet sich die Sprachwelt ins Bildhafte und die des Bildes gerät in Ein-Klang mit dem Wort. Grenzüberschreitungen der unterschiedlichen Kunstdisziplinen sind dabei Programm."

Info

Die Ausstellung "Grenzen" kann bis zum 29. Juli im Katholisch-Sozialen Institut, Selhofer Straße 11, angesehen werden. Infos auch unter www.ksi.de

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