Bad Honnefer Arbeiterwohlfahrt Ein Bekenntnis zu Vielfalt und Toleranz

BAD HONNEF · Demokratie heißt hinsehen, aktiv werden, Gesicht zeigen - für die Arbeiterwohlfahrt (Awo) ist dies mehr als bloße Theorie. Für sie ist es eine Verpflichtung. Und ein Bekenntnis zu den Grundwerten Solidarität, Toleranz, Gleichheit, Freiheit und Gerechtigkeit.

 Flagge zeigen Demonstranten vor dem Awo-Laden in Bad Honnef.

Flagge zeigen Demonstranten vor dem Awo-Laden in Bad Honnef.

Foto: Neal Graham

Vor diesem Hintergrund hatte der Bad Honnefer Ortsverband für den gestrigen Internationalen Tag gegen Rassismus dazu aufgerufen, öffentlich für Vielfalt und ein harmonisches Miteinander einzustehen.

Der von den Vereinten Nationen ausgerufene Aktionstag geht zurück auf das Massaker des südafrikanischen Apartheid-Regimes in Sharpeville am 21. März 1960. Damals starben bei der Zerschlagung einer friedlichen Demonstration 69 Menschen, zahllose weitere wurden verletzt. Auch aktuelle Anlässe gebe es zur Genüge, so Honnefs Awo-Vorsitzende Lucia Olbrück: "Gerade nach den NSU-Prozessen dürfen wir nicht vergessen, wie wichtig Toleranz ist."

Und: "Wir dürfen nicht müde werden, an die Vergangenheit zu erinnern, um daraus zu lernen. Eine Rückkehr zu hasserfüllten Denkmustern ist immer schneller möglich, als man glauben mag. Und das darf einfach nie wieder geschehen." Mit Sorge betrachte sie, dass Ressentiments gegenüber Menschen mit Migrationshintergrund nicht nur am äußersten rechten Rand der Gesellschaft vorkämen, so Olbrück weiter. Was mit scheinbar "kleinen" Dingen wie verächtlichen Bemerkungen am Stammtisch beginne, steigere sich zu einer immer offeneren Akzeptanz menschenverachtender Tendenzen.

Daher sei es wichtig, auch weiterhin verstärkt Zeichen zu setzen: "Es muss sich niemand schuldig fühlen für unsere Vergangenheit. Nicht schuldig, aber verantwortlich. Persönliche Verantwortung sehen bei sich selbst aber nur die Wenigsten." Die Demonstration sei da ein kleiner Schritt auf dem richtigen Weg. Denn: Jeder Tag müsse ein Tag gegen Rassismus sein. Und zwar für jeden einzelnen.

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