Verein Interplast Germany Ein Dutzend chirurgische Einsätze in Afrika
BAD HONNEF · Der Anlass ihrer Arbeit ist traurig, doch die Ärzte von Interplast, des Vereins für Plastische Chirurgie in Entwicklungsländern, ziehen dennoch eine positive Jahresbilanz. In einem Rundbrief an die Freunde und Förderer der Sektion Siebengebirge-Sachsen (die bisherige Sektion Siebengebirge wurde auf Mitgliederbeschluss umbenannt) haben die Bad Honnefer Ärzte Michael und Regina Schidelko und ihre Kollegin Sabine Wetter die Arbeit Revue passieren lassen.
Mit der Beteiligung des Vereins sind demnach insgesamt ein Dutzend medizinische Einsätze durchgeführt worden, davon neun in Puma, zwei in Sumbawanga in Südtansania sowie ein erstes Pilotprojekt in Kenema in Sierra Leone. Vereinsmitglieder aus der ganzen Bundesrepublik sind monatelang vor Ort; in Puma übernimmt im Januar 2014 Dr. Wolfram Demmer bis Mitte des Jahres die unfallchirurgische Tätigkeit.
Das Einzugsgebiet des Krankenhauses "Queen of universe" wächst laut Bericht. Es wurde inzwischen ein neues Gästehaus für bis zu zwölf Gäste gebaut, auch der Neubau des Kinderheimes in Dareda macht Fortschritte.
Eine weniger schöne Entwicklung sei, dass in Puma die staatlichen Krankenhäuser Schwestern und Ärzte abgeworben haben; allein in Puma mehr als 30 zivile Mitarbeiter des Krankenhauses. Nur teilweise konnte der Verein dies durch den Einsatz von vier Krankenschwestern ausgleichen, die je einen Monat lang dort blieben.
Das Krankenhaus in Puma hat aber auch Verstärkung erhalten durch Ärzte, die auch Kaiserschnitte, Knochen- und Bauchoperationen durchführen können. Technisch wurde die Klinik mit einer inzwischen fast fertiggestellten Verbrennungsanlage aufgerüstet. Die Missionsstation erhielt eine Wasserabfüllanlage, die zunächst manuell betrieben wird. Für die vollautomatische Umrüstung wurde mit Professor Gerd Steinborn ein emeritierter Maschinenbauingenieur gewonnen.
Für die Finanzierung hofft der Verein auf Sponsoren. Mit einem fünfstelligen Betrag sei ein Fahrzeug für den Personen- und Gepäcktransfer vom Airport angeschafft worden. Ein Piloteinsatz am Provicial-Hospital Kenema in Sierra Leone fand statt, vermittelt durch den Honnefer Stadtrat und ehemaligen Uno-Mitarbeiter Ernst Specht und seine Ehefrau, die Häuptlingstochter Tortor.
In Sumbawanga in Südtansania haben Sabine Wetter und Marcus Strotkötter mit den Teamleitern Manfred Bednarzik und Wulf Schmücking und zwei großen Teams mehrere hundert Operationen durchgeführt. Sie haben mit ihrer neuen Teilsektion Sachsen intensiv Spenden eingeworben. Zu den Unterstützern der Sektion zählten auch der Lions Club Siebengebirge und die Kutscheid-Stiftung.
Info:www.interplast-germany.de - Sektion Siebengebirge-Sachsen in Bad Honnef: Luisenstraße 16, 02224/5501, E-Mail: info@cts-honnef.de
