Feriennaherholung in Bad Honnef endet mit Eis für alle Ein Erfolgsmodell vom Stadtjugendring für Kinder und Jugendliche seit 33 Jahren

Bad Honnef · Seit 1989 ist sie das Erfolgsmodell des Stadtjugendrings Bad Honnef: die Feriennaherholung. 155 Kinder, darunter 30 geflüchtete aus der Ukraine, sind diesmal auf eine thematische Weltreise gegangen.

 Wie hier am Evangelischen Gemeindezentrum klang die Feriennaherholung des Stadtjugendrings mit einem Eis aus. Bürgermeister Otto Neuhoff (re. im Hintergrund) und Stadtjugenring-Vorsitzender Marius Nisslmüller schauen zu.

Wie hier am Evangelischen Gemeindezentrum klang die Feriennaherholung des Stadtjugendrings mit einem Eis aus. Bürgermeister Otto Neuhoff (re. im Hintergrund) und Stadtjugenring-Vorsitzender Marius Nisslmüller schauen zu.

Foto: Claudia Sülzen

Till Kürbs ist begeistert. Zum ersten Mal hat er bei der Feriennaherholung (FNE) des Stadtjugendrings Bad Honnef geholfen, als einer der sogenannten „Teamer“, wie sich die Betreuerinnen und Betreuer selber nennen. „Und wenn man mich noch mal dabei haben will und es sich einrichten lässt, mache ich sicher wieder mit. Es hat einen Riesenspaß gemacht, auch wenn es schon mal stressig war“, bilanzierte der 16-Jährige seine Premiere. Wie er hielten es in diesem Jahr 40 jugendliche Helferinnen und Helfer, die mit 155 Kindern auf eine thematische Reise „In zehn Tagen um die Welt“ gegangen sind.

30 ukrainische Kinder bei Naherholung in Bad Honnef dabei

Dass Till zumindest teilweise besonders gefragt war, hat einen guten Grund: Auf Einladung des Stadtjugendrings nahmen 30 ukrainische Kinder an dem zweiwöchigen Programm teil. Und da der Schüler von Schloss Hagerhof gemeinsam mit einem Freund seit gut einem Dreivierteljahr Russisch lernt, aus freien Stücken neben der Schule, konnte er dolmetschend helfen.

Zwar unterschieden sich die Sprachen, berichtet er, aber Russisch werde von den Ukrainern verstanden, während es in die andere Richtung schwieriger sei. Geklappt habe es dennoch, so Till, „und das war klasse, ich konnte die Sprache anwenden“. In der ersten FNE-Woche hatte zudem ein ukrainischer Jugendlicher als Dolmetscher zur Verfügung gestanden.

Auch Stadtjugendring-Vorsitzender Marius Nisslmüller zog am Freitag ein positives Fazit, zur Teilnahme der ukrainischen Kinder und auch zur FNE, der mittlerweile 33. des Stadtjugendrings. Mit Unterstützung von Jugend- und Sozialamt waren die Flüchtlingsfamilien zuvor in ukrainischer Sprache auf das Angebot hingewiesen worden. Und die Resonanz war groß, die Freude über eine schöne Ferienzeit unter Gleichaltrigen nach teils traumatischen Erlebnissen ebenso. „Eine Mutter, die das erst später mitbekommen hatte, kam noch, als die FNE schon angefangen hatte. Und natürlich haben wir gesagt: Das Kind bleibt hier“, so Nisslmüller.

Eis-Einladung von Bad Honnefs Bürgermeister zum Abschluss

Neben den Programmen im Evangelischen Gemeindezentrum an der Luisenstraße, in der Offenen Ganztagsschule Sankt Martinus in Selhof, im Sibi Plus an der Rommersdorfer Straße und in der Offenen Ganztagsschule in Aegidienberg standen Ausflüge auf dem Programm. So ging es zum Beispiel ins Piratenland nach Neuwied und in den Kölner Zoo.

Am Freitag ging die FNE zu Ende, mit kleinen Festen an den einzelnen Standorten. Ein gemeinsames Abschiedsfest auf der Insel Grafenwerth, auf das schon zuletzt wegen der Pandemie verzichtet worden war, gab es auch diesmal nicht. Wohl aber ein besonders willkommenes Abschiedsgeschenk: eine Einladung zum Eis für alle durch Bürgermeister Otto Neuhoff (parteilos). Und so hieß es am Freitag: Schlange stehen am Eiswagen.

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