Auszeichnung für den VVS Ein neues Qualitätssiegel für den Naturpark Siebengebirge

SIEBENGEBIRGE · Das passt perfekt: Beim Naturpark-Tag vergangene Woche wurde das Siebengebirge zertifiziert als "Qualitäts-Naturpark". Neben viel Lob gab es im Prüfungsbericht, dem ein umfangreicher Fragenkatalog und ebensolcher Besuch eines "Qualitäts-Scouts" des Verbands Deutscher Naturparke vorgeschaltet waren, auch Verbesserungsvorschläge.

Engagiert für den Naturpark: VVS-Chef Hans Peter Lindlar (v.l.), Vize Bernd Schwontzen und der neue Geschäftsführer Werner Stieber.

Engagiert für den Naturpark: VVS-Chef Hans Peter Lindlar (v.l.), Vize Bernd Schwontzen und der neue Geschäftsführer Werner Stieber.

Foto: Claudia Sülzen

Dazu gehören ein fester Personalstab alleine für den Naturpark und mehr Unterstützung der Kommunen - Dinge, die der Verschönerungsverein für das Siebengebirge (VVS) mit der Neuorganisation des Naturparks ohnehin anstrebt. "Wir sind stolz, aber es gibt auch Luft nach oben", so VVS-Chef Hans Peter Lindlar am Dienstag zur Zertifizierung mit 287,5 von 500 möglichen Punkten.

Was Vereinsbelange wie die Betreuung der 1.800 Mitglieder und der 850 Hektar Wald im VVS-Eigentum angeht, erfährt der Verein Unterstützung von Werner Stieber: Lindlar stellte den 65-Jährigen als neuen VVS-Geschäftsführer vor. Bisher oblag dies Brigitte Kohlhaas, hauptamtliche Mitarbeiterin des Rhein-Sieg-Kreises und als solche mit einer halben Stelle zum VVS abgestellt. Positiv, so Lindlar: Kohlhaas kümmere sich weiter um das Thema Förderprogramme.

Ihre steigenden Aufgaben im angestammten Amt machten aber eine neue Lösung nötig. Gefunden wurde sie mit Stieber, der mit 20 Wochenstunden tätig ist. Auch das passt perfekt: Der Diplom-Verwaltungswirt war bis zur Pensionierung im Landesbetrieb Wald und Holz tätig. Stieber lebt in Heisterbacherrott, ist seit langem VVS-Mitglied. "Was mich vor allem fasziniert, ist das außerordentliche ehrenamtliche Engagement im VVS", so Stieber, der an fünf Vormittagen auch für kontinuierliche Erreichbarkeit der VVS-Geschäftsstelle sorgt.

Eben da, im Forsthaus Lohrberg, ging es am Dienstag auch um die anstehende Neuorganisation des Naturparks, dessen Träger der VVS seit 1986 ist. Ein Naturparkplan wurde erstellt. Ziel, erinnerte Lindlar: Das Profil des Naturparks soll geschärft, seine unschätzbare Qualität auch mehr im Bewusstsein der Bevölkerung verankert werden. Lindlar nannte ein plastisches Beispiel: "Nicht einmal an der Autobahn wird auf den Naturpark hingewiesen, da steht nur: Drachenfels."

Ein anderes Beispiel, auf das auch in der Zertifizierung hingewiesen werde: Die Chancen, die das Label für Gastronomie, Hotellerie und die gesamte Wirtschaft über entsprechende Produkt-Vermarktung böten, würden bislang nicht genutzt. Nicht zuletzt: Dies alles erfordere Neuorganisation. Gedacht ist an einen Zweckverband, in dem Kommunen und VVS den Jahresetat von 150.000 Euro aufbringen. Seitens des Landrates gebe es positive Signale hinsichtlich einer Kreis-Beteiligung über 60.000 Euro. Auf die Stadt Bonn würden nach einem Musterschlüssel des Naturparks Kottenforst-Ville 40.000 Euro, auf Bad Honnef und Königswinter je 15.000 Euro, auf Sankt Augustin und den VVS je 10.000 Euro entfallen. Ende Oktober stünden weitere Gespräche dazu an.

Keinerlei Nachbesserungsbedarf gibt es in Sachen Ehrenamt: Das wurde im Zertifizierungsbericht ausdrücklich gelobt. Dasselbe gelte für das Wildnisgebiet als Teil der Natur- und Landschaftspflege, ein weiteres wichtiges Augenmerk bei der Zertifizierung, die alle fünf Jahre neu erfolgen muss.

Weitere Informationen unter www.naturparke.de, www.naturpark-siebengebirge.de.

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