Edelfummelmarkt des Frauenzentrums Ein Paradies für Schnäppchenjägerinnen

BAD HONNEF · Alles Quengeln und Protestieren nützte nichts: Die Herren der Schöpfung mussten draußen bleiben. Leicht bedröppelt ließen sich die Freunde und Ehemänner wieder herausschicken und reihten sich vor dem Eingang. Die meisten nahmen ihr Schicksal jedoch mit Humor: "Na, auch verbannt worden?", begrüßten die Wartenden einen verdutzten Neuankömmling. "Dann willkommen auf der Herrentreppe."

 Nach edlen Designerstücken suchen die Besucherinnen.

Nach edlen Designerstücken suchen die Besucherinnen.

Foto: Frank Homann

Ausschließlich an Frauen richtete sich der zweite diesjährige Edelfummelmarkt des Honnefer Frauenzentrums - schuld daran waren offene Umkleiden. Während also die männliche Begleitung brav vor der Tür ausharrte, eröffnete sich drinnen für deren Partnerinnen ein kleines Paradies: Egal ob Damenkleidung, Schuhe, Accessoires oder Schmuck - "hier gibt es alles, was Frau so braucht", erklärte Frauenzentrumsmitarbeiterin Monika Holzem-Heyer.

Die angebotene Ware stammte komplett aus zweiter Hand: Manche Stammbesucherinnen sähen diese Märkte als perfekte Gelegenheit, ihren Kleiderschrank ordentlich auszuräumen, so Holzem-Heyer weiter. Denn anstatt auf dem Müll zu landen, werde mit jeder privaten Kleiderspende etwas Gutes geleistet: "Jede Besucherin kann hier ein paar tolle Schnäppchen ergattern. Das kommt insbesondere denjenigen zugute, die sich Markensachen ansonsten kaum oder gar nicht leisten können."

Bereits seit 15 Jahren gibt es die halbjährlichen Edelfummelmärkte, und sie sind immer gut besucht: Rund 150 Interessierte gingen auch diesmal wieder auf die Jagd nach günstigen Designerstücken. Denn wofür man im Laden einiges locker machen müsste, das gibt es beim Flohmarkt des Frauenzentrums oft bereits für einen Zehntel des Geldes - oder sogar noch weniger. Völlig ohne feste Preise kam man aus - alles fand auf Verhandlungsbasis statt.

In den vergangenen Jahren kamen so stets zwischen 800 und 1500 Euro zusammen, der Erlös fließt in die Finanzierung des Frauenzentrums. Was am Ende des Tages an Kleidung übrig bleibt, wird an die örtliche Arbeiterwohlfahrt oder andere karitative Einrichtungen gespendet.

Auch Ausgefallenes wanderte über den Tisch: "Wir haben jedes Jahr ein paar Objekte, bei denen wir uns nicht sicher sind, ob sie überhaupt jemand mitnehmen würde", so Monika Holzem-Heyer. "Aber lustigerweise sind diese Kuriositäten meistens doch der totale Renner."

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