Dankeschön für Engagement in Bad Honnef Eine Lichterallee führt zum Weihnachtsmarkt für Ehrenamtler

Bad Honnef · Wenn jemand einen eigenen Weihnachtsmarkt spendiert bekommt, musss es einen besonderen Anlass dafür geben. Die Stadt Bad Honnef hat nach einem außergewöhnlichen Weg gesucht, sich bei ihren Ehrenamtler zu bedanken, die sich in Sachen Integration engagieren – und dachte da an einen Weihnachtsmarkt.

 Als Dankeschön für ihr Egagement bekamen die Ehrenamtler, die sich in Bad Honnef in Sachen Integration engagieren, einen eigenen Weihnachtsmarkt spendiert.

Als Dankeschön für ihr Egagement bekamen die Ehrenamtler, die sich in Bad Honnef in Sachen Integration engagieren, einen eigenen Weihnachtsmarkt spendiert.

Foto: Frank Homann

Eine Lichter-Allee führte auf den weihnachtlich-romantisch hergerichteten Schulhof der KASCH in Bad Honnef, geschmückte Tannenbäume, Feuerkörbe als Wärmequelle, Musik, Buden und Stände, an denen es von Glühwein über Kinderpunsch, Kaffee, Eis, Waffeln und vielfältigen herzhaften Speisen alles gab. Zu einem Weihnachtsmarkt hatte die Stadt die rund 600 Bad Honnefer Ehrenamtler, die allein im Bereich Integration engagiert sind, eingeladen.

Das Motto: „Es ist Zeit, für das, was war, Danke zu sagen, damit das, was werden wird, unter einem guten Stern beginnt“, heißt es in der Einladung. Das Dankesfest sollte Gelegenheit geben, das Jahr Revue passieren zu lassen und neue Kontakte zu knüpfen. Am Empfangsstand gab es für jeden Teilnehmer ein Namensschildchen. Viele kannten sich auch, weil sie bereits von Anfang an in Sachen Integration mitwirken – etwa als Begleiter von Flüchtlingen oder als Sprachmittler.

Flüchtlingsbegleiter, Sprachmittler und andere Helfer sind da

So war Hildegard Teichgreeber beim Weihnachtsmarkt: Seit der Flüchtlingskrise 2015 gehört die Rhöndorferin zum Tafel-Team, macht jede Woche bei der Ausgabe der Lebensmittel mit. „Das war damals notwendig. Ich fand den Tafel-Gedanken darüber hinaus immer gut, weil dadurch nicht so viele Lebensmittel weggeworfen werden.“

Teichgreeber hat miterlebt, wie der Kreis der Tafel-Kunden immer größer wurde und gleichzeitig die Menge der von den Händlern zur Verfügung gestellten Lebensmittel abnahm. „So viele Leute, die sich gegenwärtig bei uns Lebensmittel abholen, haben wir noch nie gehabt. Aber es gehen unheimlich viele Spenden ein. Wir hatten auch noch nie so viele Weihnachtspakete wie dieses Mal.“ So lange wie es geht, werde sie weitermachen in dem Team. Der Weihnachtsmarkt kam bei Hildegard Teichgreeber gut an.

Wegen Corona war das Fest bereits 2021 als Weihnachtsmarkt im Freien abgehalten worden. Nachdem Bürgermeister Otto Neuhoff die Gäste begrüßt hatte, führte er ein Interview mit Nadine Batzella, der Fachdienstleiterin Soziales, die an der Schnittstelle zwischen den akkreditierten Ehrenamtlern, Flüchtlingen und der Verwaltung wirkt. Die Helfer müssen ein Führungszeugnis vorweisen; sie erhalten regelmäßig den Newsletter und Ehrenamtsgesuche.

Neuhoff: „Die Integration hat in Bad Honnef super funktioniert. Die Flüchtlinge sind nicht mehr in den Unterkünften anzutreffen, die sind in Sprachkursen oder arbeiten.“ 400 Flüchtlinge aus der Ukraine wären nach Kriegsausbruch zunächst privat untergebracht worden, mit viel emotionaler Wärme. Viele hätten bereits eine eigene Wohnung.

„Ja“, pflichtete Batzella dem Stadtoberhaupt bei, „wir kommen aus dem Krisenmanagement nicht heraus.“ In Zukunft soll das ehrenamtliche Engagement noch erweitert werden, indem das Konzept ausgebaut, die Themenvielfalt größer wird, aber auch die bewährten Integrationsprojekte sollen weitergeführt werden. Nadine Batzella: „Wir haben ein tolles Netzwerk.“

Enorme Steigerung von 100 auf 600 Ehrenamtler in Bad Honnef

Auch der Erste Beigeordnete, Holger Häuser, sagte den Ehrenamtlern Dank. „Wir haben eine enorme Entwicklung von 100, 150 im Jahr 2015 gegenüber jetzt mehr als 600 Ehrenamtlern. Während in anderen Kommunen Turnhallen für Ukraine-Flüchtlinge geräumt werden müssen, kamen die Leute in Bad Honnef in Häusern unter. Das ist toll. Wir wollen das Ehrenamt aber noch weiterentwickeln, zum Beispiel im Bereich Klimaschutz“, so Häuser.

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