Kommende Woche beschäftigt sich der städtische Bauausschuss mit dem Thema. Grund: Der Bebauungsplan muss geändert werden, um den Umbau zu ermöglichen. Geplant ist eine Teilaufstockung des Gebäudes, angelehnt an eine Aufstockung, die Ende der 90er Jahre erfolgte.

Errichtet wurde das dreigeschossige Seniorenstift Ende der 70er Jahre auf Grundlage eines eigens erarbeiteten Bebauungsplanes. 1998 erfolgte eine erste Teilaufstockung um ein viertes Geschoss, allerdings nur auf dem nordöstlichen Teil des Hauses. Geplant in ist nun, dieses vierte Geschoss zu vervollständigen. Im Ergebnis sollen drei komplette Pflegeetagen entstehen, heißt es.

Ein Grund ist, dass spätestens bis 2018 Modernisierungsanforderungen des Landes umzusetzen sind – 80 Prozent Einzelzimmer sowie Einzel- beziehungsweise Tandembäder. Dieser Quote müsse Rechnung getragen werden, heißt es im Antrag des Trägers. Daher sei es „notwendig, weitere Pflegezimmer als Einzelzimmer zu erstellen“. Konkret geht es um 15 Pflegezimmer plus Nebenräume und einen Tagesraum.

Mehr noch, so betonte Diacor-Geschäftsführer Markus Jeß gegenüber dem GA: „Man muss immer am Ball bleiben. Das heißt auch, dass man schauen muss: Wo ist der Bedarf? Wie ist unsere Arbeit mit den Wünschen der Menschen vereinbar?“ Insofern bestehe bei der gemeinnützigen Diacor schon lange der Wunsch, die Pflegeetagen weiter zu modernisieren.

Es bleibe aber bei den heute 79 Pflegeplätzen, allerdings dann im angepassten Zuschnitt. Auch das Gelände bleibe unangetastet, da es sich nicht um einen Anbau, sondern eben eine Erweiterung auf dem vorhandenen Gebäude handele, so Jeß. Die Aufstockung werde nach Süden fortgesetzt; die Nachbarbebauung werde nicht überragt oder beeinflusst, so die Planung.

Den Zeitpunkt für den Startschuss gab laut Jeß auch eine Gesetzesnovelle des Landes vor, die unter anderem die Refinanzierung von Investitionskosten neu regelt. Die Träger haben demnach unter anderem einen Anerkennungsanspruch für alle zwingend erforderlichen Modernisierungsausgaben. Auch steigt per Gesetz der prozentuale Anteil, der hierbei über den Pflegesatz der Bewohner für die Unterbringung zu zahlen ist.

Diese Rahmenbedingungen galt es abzuwarten, um das Projekt anzugehen, so Jeß. Wie hoch die Investition ausfallen wird, stehe indes noch nicht fest. Hierzu bedürfe es weiterer eingehender Abstimmungen mit dem Landschaftsverband und dem Kreis, „beides läuft mit Hochdruck“, so Jeß. Klar sei: Die Diacor wolle das Projekt so zügig wie möglich angehen.

Schon sehr viel weiter ist die Diacor beim Ausbau des Kindergartens „Unterm Regenbogen“. Wie berichtet, hatte der Träger vor drei Jahren eine fünfte Gruppe eingerichtet. Damit will man dem gewachsenen Bedarf an Betreuungsplätzen gerecht werden, für die gegenüber der Kommune ein Rechtsanspruch besteht.

Um schnell handeln zu können, wurde eine Containerlösung gebaut, zunächst mit einer vorübergehenden Betriebsgenehmigung für zwei Jahre. Nach einer Verlängerung um ein weiteres Jahr wird das Provisorium aber spätestens zum nächsten Kindergartenjahr beendet sein, so Jeß.

Die Diacor ist eine gemeinnützige Gesellschaft (gGmbH) der evangelischen Kirchengemeinde Bad Honnef und damit Teil von deren diakonischer Arbeit. Die Diacor ist Mitglied im Diakonischen Werk und beschäftigt derzeit insgesamt 130 Mitarbeiter.

Die gGmbH ist Trägerin mehrerer Einrichtungen: des Evangelischen Seniorenstifts (ehemals „Abendfrieden“) am Honnefer Kreuz, des Franz-Dahl-Stifts an der Bergstraße, des evangelischen Kindergartens „Unterm Regenbogen“ sowie des Wohnprojektes Leah am Krachsnußbaumweg.

Das Wohnprojekt mit 18 barrierefreien Wohnungen und das zum „Bunten Haus“ umgebaute ehemalige Gemeindehaus Süd der Kirchengemeinde wurden Mitte 2014 eingeweiht. Der Kindergarten wird derzeit um einen Anbau erweitert.

Mehr Infos: www.diacor.de