Unterschriftenliste überreicht Eltern und Schüler in Rhöndorf fordern Tempo 30

RHÖNDORF · Eine Initiative aus Eltern und Schülern fordert in Rhöndorf Tempo 30. Dafür haben sie rund 1000 Unterschriften gesammelt. Gespräche mit dem Landesbetrieb laufen bereits.

 „Tempo 30“: Mit selbstgemalten Plakaten verliehen die Rhöndorfer Grundschüler ihrer Forderung Nachdruck.

„Tempo 30“: Mit selbstgemalten Plakaten verliehen die Rhöndorfer Grundschüler ihrer Forderung Nachdruck.

Foto: Frank Homann

Viertklässler hoben auf dem Hof der Rhöndorfer Grundschule ihre selbstgemalten Schilder in die Höhe mit den Aufschriften: „Tempo 30!“ oder „Achtung, bitte nur 30 fahren!“ Und Bürgermeister Otto Neuhoff hängten sie einen Tempo-30-„Orden“ um den Hals. Das Stadtoberhaupt und Holger Heuser, Erster Beigeordneter der Stadt, waren per Fahrrad gekommen, um von Eltern der Schüler Unterschriften in Empfang zu nehmen. Die Forderungen der Initiative: Tempo 30 auf der Rhöndorfer Straße von der Kapelle bis zur Feuerwehr und eine bessere Beleuchtung rund um den Zebrastreifen in Höhe der Einmündung der Drachenfelsstraße, den viele der Kinder auf dem Weg zur Schule überqueren.

Immer wieder gefährliche Situationen

Kerstin Kalmring-Martini von der Initiative meinte: „Wir haben knapp 1000 Unterschriften zusammen, 750 werden wir jetzt überreichen. Der Rest wird noch von den Auslegestellen eingesammelt und nachgereicht. Bis heute kann unterzeichnet werden.“ Und Schülervater Sebastian Pufpaff sagte: „Es haben längst nicht nur Eltern der Grundschüler unterschrieben. Auch viele Erwachsene, die zum Beispiel auf dem Weg zur Straßenbahn sind, nutzen den Zebrastreifen.“

Immer wieder komme es zu gefährlichen Situationen. Melanie Großmann wollte wissen, wie die Stadt mit der Behörde weiter verfährt. Neuhoff: „Wir hatten schon einen Ortstermin mit dem Landesbetrieb.“ Denn der ist für die Landesstraße, um die es sich bei der Rhöndorfer Straße handelt, zuständig. Heuser und Neuhoff berichteten, dass auch bei diesem Termin mit dem Landesbetrieb und der Polizei mehrere Autofahrer trotz wartender Fußgänger einfach weitergefahren seien. Der Bürgermeister: „Die Wertigkeit von Zebrastreifen hat sich leider verschoben.“

Auch Martin Wilke, der Leiter der Löwenburgschule, zu der die Rhöndorfer Schule gehört, beobachtet auf seinem Weg zur Arbeit immer wieder derartige brenzlige Situationen. „Der Schülerlotse Timon Strauch tut mir leid. Ich habe ihm ein Leuchtschwert geschenkt, damit er die Autofahrer anhalten kann. Das Thema werde ich auch an die Schulpflegschaft weiterleiten, damit auch die Eltern langsamer fahren.“

Landesbetrieb erkennt Tempo 30 stadtauswärts an

Bürgermeister Neuhoff bekundete den Überbringern der Unterschriftenlisten: „Die Verwaltung hat das Thema schon seit einiger Zeit im Fokus. Das Anliegen der Eltern unterstützen wir.“ Der Landesbetrieb habe bereits Tempo 30 stadtauswärts anerkannt; bedeute: das Tempo-30-Gebot im Bereich der Marienkapelle werde auf 300 Meter verlängert und ende dann etwa im Bereich der Feuerwehrausfahrt. Auch die Beleuchtung und die Markierung am Zebrastreifen soll verbessert werden.

Stadteinwärts war der Landesbetrieb von Tempo 30 bisher noch nicht zu überzeugen, so Neuhoff weiter. Dieser Punkt kommt jetzt zunächst noch einmal bei der nächsten Sitzung des Verkehrsausschusses auf den Tisch. Ziel ist, den Landesbetrieb dazu zu bewegen, dass ab Feuerwehr bis etwa zum Eiscafé Tempo 30 gilt. Derzeit steht in Höhe des Cafés, wenige Meter vor dem Übergang, ein Tempomat, der den Autofahrern ihr Tempo anzeigt. Heuser: „Wir möchten die Autofahrer jetzt schon sensibilisieren.“

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