Bienenzucht im Siebengebirge Erfolgreicher Imkertag im Siebengebirge

HEISTERBACH · Der noch junge Bienenzuchtverein „Der Schwarm“ hatte Bienenfreunde ins Kloster Heisterbach geladen.

Jede Menge Informationen rund um die Imkerei, wie diesen ungewöhnlichen Bienenkorb, gab es für die Besucher des ersten Imkertages im Kloster Heisterbach.

Jede Menge Informationen rund um die Imkerei, wie diesen ungewöhnlichen Bienenkorb, gab es für die Besucher des ersten Imkertages im Kloster Heisterbach.

Foto: Frank Homann

Bienen sind seine Passion – wenn Manfred Schmitz von seinem Hobby, der Imkerei, spricht, so ist seine Leidenschaft aus jedem einzelnen Wort herauszuhören. Eine Leidenschaft, die er mit vielen Menschen teilt – das jedenfalls zeigt die große Resonanz auf den ersten Imkertag im Siebengebirge, zu dem der Imkerverein „Der Schwarm“ am Sonntag ins Kloster Heisterbach eingeladen hatte.

Der Augustinus-Saal war mit 120 Teilnehmern bis auf den letzten Platz gefüllt. Vorsitzender Schmitz begrüßte nicht nur heimische Imkerkollegen, sondern unter anderem Gäste aus Düsseldorf und der Eifel. Ziel der Veranstaltung war es, Wissenschaft, praktizierende Imker, Politik, Medien und sogar Kunstschaffende zusammen und miteinander ins Gespräch zu bringen. So gab es neben Fachvorträgen unter anderem eine Ausstellung der Bonner Künstlerin Ruth Tauchert zu bewundern.

Besonders stolz war der kleine, noch ganz junge Verein darauf, mit Professor Jürgen Tautz eine absolute Koryphäe auf dem Gebiet der Imkerei als Referenten gewonnen zu haben: „Wer seinen Terminkalender kennt, wundert sich, dass er heute hier ist“, schmunzelt Schmitz. Seinen viel beachteten Vortrag hatte Tautz dem Thema „Die natürlichen Wege der Honigbiene zu ihrer Gesunderhaltung“ gewidmet – und traf damit genau den Nerv der „Schwarm“-Mitglieder, die sich naturnahe, artgerechte Imkerei ganz oben auf die Fahnen geschrieben haben.

„Wir können unheimlich viel von Bienen lernen“, betont Schmitz. Während die Menschen eher eine kurze Episode in der langen Erdgeschichte seien, gebe es Bienen vermutlich seit mehr als 100 Millionen Jahren. In seinem Verein, der erst im August vergangenen Jahres „ausgeschwärmt“ ist, sei viel Sachverstand und der Wunsch zur Innovation vereint: „Unter unseren 14 Mitgliedern sind allein fünf Honig- und zwei Bienen-Sachverständige“. Vor allem im Siebengebirge hat die Imkerei nach Ansicht der Bienen-Experten noch viel Potenzial: „Es gibt hier keine Monokulturen, sondern eine große Vielfalt an Landschaften und Pflanzen. Das sind optimale Bedingungen.“ Keine Konkurrenz gebe es auch unter den Imkervereinen in der Region: „Es ist eher eine gegenseitige Befruchtung.“ So begrüßte Schmitz unter anderem die Vorsitzenden von fünf Imkervereinen aus der Umgebung.

„Der Schwarm“ selbst hat es sich nicht zum Ziel gesetzt, möglichst schnell viele neue Mitglieder zu gewinnen: „Wir wollen lieber langsam größer werden.“ Nachdem man man viel Zeit und Engagement in die Vorbereitung des Imkertages gesteckt habe, wolle man sich nun erst einmal darauf konzentrieren, „das umzusetzen, was wir über die Veranstaltung nach außen getragen haben“, nämlich die Anwendung innovativer Methoden in der natürlichen Imkerei ganz nach dem Motto „den Bienen angenehm, dem Imker bequem“.

Der Vereinsvorsitzende selbst zählt 30 Bienenvölker sein eigen. Ihn fasziniert vor allem die Vielfalt seines Hobbys: „Wenn ich vor dem Flugloch sitze und die Bienen beobachte, dann ist das wie Meditieren.“ Gleichermaßen biete die Imkerei die Möglichkeit zu handwerklicher Betätigung. „Und man ist immer draußen und ganz nah dran an der Natur.“

Informationen über den Verein gibt es im Internet unter www.imkerverein-der-schwarm.de.

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