Obst und Gemüse Erneut Müll an Wanderparkplatz im Siebengebirge entsorgt

Ittenbach · Zum wiederholten Mal haben Unbekannte Müll am Wanderparkplatz auf der Margarethenhöhe in Ittenbach entsorgt, dieses Mal jede Menge Obst und Gemüse. Der Verschönerungsverein für das Siebengebirge denkt schon darüber nach, Videokameras zu installieren, macht sich aber Sorgen um das Naturschutzgebiet als Ganzes.

 Jede Menge Biomüll haben Unbekannte am Rande des Parkplatzes auf der Margarethenhöhe abgeladen.

Jede Menge Biomüll haben Unbekannte am Rande des Parkplatzes auf der Margarethenhöhe abgeladen.

Foto: Werner Stieber

„Das ist einfach eine Sauerei.“ Gerhard Müller, stellvertretender Vorsitzender des Verschönerungsvereins für das Siebengebirge (VVS), ist stinksauer – zu Recht. Unbekannte haben am Rande des Parkplatzes auf der Margarethenhöhe kistenweise Obst und Gemüse im Wald abgeladen. „Orangen, Paprika, Bananen, Artischocken und Tomaten“, zählt Müller auf. Entdeckt worden ist die „Sauerei“ am Mittwoch von VVS-Mitglied Wolfgang Strumpf, der sich ehrenamtlich um die Sauberkeit auf den Parkplätzen des Vereins kümmert.

„Die Mengen lassen darauf schließen, dass es sich um Lebensmittel aus gewerblicher Quelle handelt“, vermutet Müller. Die meisten Früchte seien nicht einmal vergammelt gewesen, sondern in einem Zustand, „in dem man sie meines Erachtens durchaus noch hätte verwerten können“. Müller geht zwar nicht davon aus, dass von den Lebensmitteln eine gesundheitliche Gefahr für die tierischen Waldbewohner ausgeht - „Auch wenn es sich bestimmt nicht um Bio-Ware, sondern um behandeltes Obst und Gemüse handelt“ -, aber in Ordnung sei das Entsorgen im Wald trotzdem nicht. Dass vermeintliche Tierfreunde den Wildschweinen etwas Gutes tun wollten, daran mag er nicht glauben.

Dritter Fall dieser Art

Zumal der Parkplatz auf der Margarethenhöhe immer öfter als illegaler Ablageplatz für Unrat jeder Art missbraucht wird. „Es ist bereits das dritte Mal, dass Lebensmittel an der gleichen Stelle entsorgt wurden. Erst kurz vor Weihnachten haben wir hier eine Tüte mit vergammelten Wurstwaren und Käse sichergestellt“. Die Verursacherin konnte allerdings ausfindig gemacht werden – sie kommt übrigens aus Ittenbach. Gegen die Frau wurde ein Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet.

Zumeist kommen die Umweltsünder allerdings unerkannt und somit ungeschoren davon. Wie auch derjenige, der im vergangenen Jahr eine elektronische Orgel auf dem Parkplatz abgeladen hat. „Man bekommt langsam die Faxen dicke, wenn man ständig anderer Leute Müll aus dem Wald entfernen muss“, macht Müller seinem verständlichen Ärger Luft. „Wir tragen uns bereits mit dem Gedanken, den Parkplatz mit Videokameras überwachen zu lassen“. Die Befürchtung ist allerdings groß, „dass die Leute dann woanders hingehen und ihren Müll da abladen, wo es noch ungünstiger ist“.

VVS schaltet Naturschutzbehörde ein

In Sachen des illegal entsorgten Biomülls jetzt hat der VVS die Untere Naturschutzbehörde des Rhein-Sieg-Kreises eingeschaltet. Die muss letztendlich auch entscheiden, ob die Lebensmittel aufgesammelt und ordnungsgemäß entsorgt werden müssen oder in den Naturkreislauf eingehen können. „Wir hoffen ja auf tatkräftige Unterstützung durch die Wildschweine“, so Müller. Die borstigen Allesfresser sind sicherlich auch die Einzigen, die der der Sauerei am Ende etwas Positives abgewinnen können.

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