Kommentar Ernsthaft gefordert

Donnerstag findet nun endlich der Krisengipfel beim VVS statt - 20 Tage nach dem Arbeitsverbot für die Winzer durch die Bezirksregierung. Man könnte sagen, besser jetzt als nie, wenn das die Winzer nicht als Hohn empfinden würden. Drei Wochen lang mussten sie eine Hiobsbotschaft nach der anderen von der Bezirksregierung entgegennehmen.

Am Mittwoch kam dann die Nachricht, dass die Kölner auch einen mobilen Schutzzaun ablehnen. Ganz nebenbei: Die Winzer erfuhren dies als letzte.

Die Bezirksregierung beruft sich auf den Geologischen Dienst des Landes Nordrhein-Westfalen. Doch der konnte Winzer Felix Pieper zumindest gestern keine Auskunft geben, welche Voraussetzungen ein geeigneter Zaun erfüllen muss, um die Sicherheit der Arbeiter im Weinberg zu garantieren. So steht die Aussage des Geologischen Dienstes gegen die Aussage eines renommierten Geologen, der immerhin Sachverständiger für Geotechnik (Felsbau) des Eisenbahn-Bundesamtes ist.

Die Winzer können in einer solchen Situation tatsächlich nur noch verzweifeln. Sie werden sich freuen, dass sie für heute endlich zum überfälligen Gespräch eingeladen worden sind. Sie werden sich aber keinen Illusionen hingeben. Wenn die Bezirksregierung bei ihrer Beurteilung einer provisorischen Lösung bleibt, können sie die diesjährige Ernte endgültig abschreiben.

Ein halbes Jahr Arbeit im Weinberg war dann für die Katz. Vielleicht könnten die Winzer in ihrer Not damit sogar noch leben, wenn ihnen wenigstens eine Zukunftsperspektive aufgezeigt wird. Da sind die Teilnehmer am Krisengipfel heute ernsthaft gefordert.

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