Vorstandswahl beim Stadtjugendring Erst 19 und schon Cheflobbyist der Honnefer Jugend

Bad Honnef · Marius Nisslmüller ist zum Vorsitzenden des Stadtjugendrings gewählt worden. Die Vertreter der 34 Vereine, die der Vereinigung angehören, verabschiedeten zugleich seinen langjährigen Vorgänger Andreas Roschlau.

Als Andreas Roschlau 1998 als Beisitzer erstmals in den Vorstand des Stadtjugendringes gewählt wurde, war der Nachfolger des späteren Langzeit-Vorsitzenden gerade geboren: Der 19-jährige Marius Nisslmüller ist neuer Vorsitzender des Stadtjugendrings. Bevor die Delegierten jedoch zur Neuwahl ihres Vorstandsteams schritten, stand zunächst Roschlau im Zentrum.

Fast eine Stunde nahmen sich die Vertreter der in der Jugendarbeit engagierten Vereine Zeit, ihm für 19 Jahre Vorstandsarbeit, davon 14 Jahre als Vorsitzender, zu danken. Wie berichtet, ist der vormalige Leiter der Evangelischen Jugend beruflich nach Koblenz gewechselt. Vor diesem Hintergrund kandidierte er auch nicht mehr als Vorsitzender.

Umarmungen von Weggefährten

Dass er nicht nur durch Fachkenntnis, Ideenreichtum und enormen Einsatz Spuren hinterlässt, sondern auch durch Warmherzigkeit, war allgemein zu spüren – und so gab es nicht nur Lob, sondern herzliche Umarmungen, von Weggefährten ebenso wie von Bürgermeister Otto Neuhoff.

Kassierer Marcelo Peerenboom skizzierte die Verdienste Roschlaus – eine Aufzählung, die lückenhaft bleiben musste angesichts der vielen Projekte, die er fortgeführt oder initiiert hat: Feriennaherholung (FNE), R(h)einspaziert, Sibi plus, Honnef tanzt – an der Seite von Anna-Lu Masch –, das Netzwerk gewaltfrei in Kooperation mit dem Aalkönigskomitee, die Mitarbeit an der Jugendhilfeplanung im Fachausschuss.

„Du hast der Jugendarbeit deinen Stempel aufgedrückt“, sagte Peerenboom. In Roschlaus Amtszeit fiel auch der Entschluss, Jugendhäuser und Schulbetreuung in eine gemeinnützige GmbH zu überführen. Peerenboom: „Das war gut und richtig.“ Roschlau habe die „Fähigkeit, Ideen in Aktionen zu übersetzen“, schloss sich Neuhoff dem Lob an. Zugleich fuße sein Engagement auf Gemeinsinn und einem Wertegerüst, die zu vermitteln wichtig seien in Zeiten, da „die Braunen leider einen Fuß in die Tür bekommen haben“. Neuhoff: „Dabei geht es auch darum zu begeistern, zum Mitmachen zu bewegen. Du hast abgestrahlt, und andere haben es aufgegriffen.“ Einen Beleg dafür liefert auch der neue Vorsitzende: Als ehemaliges OGS-Kind und Teilnehmer der FNE wuchs der Informatikstudent quasi in den Jugendring hinein.

Der neue Vorsitzende ist ein Eigengewächs

Seit vielen Jahren engagiert sich Nisslmüller in der Katholischen Jungen Gemeinde, war zuletzt Beisitzer im Jugendringvorstand. Auch gehört er zu jenem Orgateam, das das Open-Air-Festival R(h)einspaziert unter seine Fittiche genommen hat. Letzteres gilt übrigens auch für Moritz Zummack, der nun zum Beisitzer gewählt wurde.

Im geschäftsführenden Vorstand wird Nisslmüller unterstützt von der neuen Vizevorsitzenden Lisa Scharfenstein; die 27-jährige Sozialpädagogin zeichnet mit Stadtjugendpfleger Frank Brehm für die FNE verantwortlich.

Weitere zwei Jahre an bislang 28 Jahre Vorstandsarbeit hat Peerenboom drangehängt – zum letzten Mal, so der Kassierer. Beisitzer sind neben Zummack auch Anna-Lu Masch, Frank Winkler, Anne Larroque, Olaf Beddies und Andreas Roschlau.

Letzterer kann damit dieses Kapitel dem mit Bildern, Gedichten, Texten und sogar einem Kreuzworträtsel gestalteten Buch, das Vorstandskollegen und Weggefährten ihm zum Abschied schenkten, noch anfügen. „Ich gehe auch mit einem weinenden Auge, es hat mir immer Spaß gemacht“, sagte Roschlau.

Wenn der Stadtjugendring am Samstag, 25. November, das 40-jährige Bestehen feiert, wird er mit weiteren ehemaligen Vorsitzenden am Podium sitzen und Jugendarbeit aus vier Jahrzehnten Revue passieren lassen. Und die wäre ohne den Stadtjugendring absolut undenkbar.

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