Sporthalle in Aegidienberg Erweiterung wäre extrem aufwendig
Aegidienberg · Planer stellt im Sportausschuss einen ersten Vorentwurf für das neue Gebäude vor.
Noch fehlt der Feinschliff. Trotzdem: Mit der Vorstellung eines ersten Vorentwurfes geht es voran mit dem Projekt einer neuen Einfeld-Sporthalle in Aegidienberg. Muss es auch. Wie berichtet, steht die 500 000-Euro-Spende von Mäzen Joseph Bellinghausen nur bis Ende 2017 zur Verfügung. Ist die Sporthalle bis dahin nicht fertig, geht das Geld statt an die Stadt an den Deutschen Turnerbund. "Wir hätten den Vorentwurf gerne früher präsentiert, sind aber ausgelastet wegen der Flüchtlingsfrage.
Noch nicht aufgeben
"Aber ich bin der Überzeugung, wir schaffen das", so Karin Torres vom Stadt-Gebäudemanagement am Dienstag im Fachausschuss zum engen Zeitfenster. Unterschiedliche Ansätze gab es zur vom Stadtrat geforderten Erweiterbarkeit: Während der Planer eine spätere Vergrößerung auf eine Zweifeldhalle "extrem aufwendig" nannte, mochte Torres diesen Gedanken "noch nicht aufgeben".
Malte Ahlert, Planer der Kommunale Sporthallen GmbH, hatte zuvor einen kurzen Einblick gegeben. Ahlert: "Wir haben versucht, so wenig Räume wie möglich im Erdgeschoss unterzubringen." Grund: das Gefälle auf dem Gelände und damit verbunden potenzielle Mehrkosten beim Bau. Um diese zu minimieren, sei der Baukörper noch einmal "gedreht" worden, so Torres.
In der Konsequenz plante Ahlert zwei Eingänge ein, um sowohl Sportlern von außen als auch Schülern direkten Zugang zu bieten. Für den Zugang von der Schule schwebt dem Planer ein Weg nicht über den Schulhof vor, weil so Treppen zu überwinden wären - "das wäre nicht barrierefrei". Stattdessen solle ein neuer Weg entstehen, unter Berücksichtigung der Feuerwehrzufahrt.
Wie berichtet, hatte der Stadtrat nach langen Diskussionen für den Bau einer Einfeld-Sporthalle votiert; eine größere Variante schien finanziell für die Stadt nicht realisierbar. 1,95 Millionen Euro stehen für die Halle in den Finanzplänen, trotz Spende ein dicker Brocken für die klamme Kommune. Im Zentrum des Vorentwurfes steht die Einfeldhalle mit 16 mal 27 Metern. An die Halle schließt sich der Trakt mit Umkleiden und Sanitärräumen an; ein Aufzug sorgt für Barrierefreiheit. Überrascht zeigte sich Hansjörg Tamoj (CDU) über diesen Teilaspekt: "Geplant ist auch ein angebauter Mehrzweckraum, von dem bisher nie die Rede war."
"Besser wäre, gleich größer zu bauen."
Passt das Finanzdiktat?", fragte Tamoj. Torres bejahte das. Der Raum, so Ahlert, entspreche mit sieben mal 10,50 Metern zwar nicht den DIN-Maßen für einen Gymnastikraum, gebe aber faktisch die Chance, kleine Angebote wie Mutter-Kind-Turnen und Yoga anzubieten, ohne damit die große Halle zu belegen. Und genau das, so ergänzte Bürgermeister Otto Neuhoff, entspreche dem Bedarf. Schlecht sieht es derweil mit der Erweiterbarkeit aus, eine Forderung, die dezidiert vom Stadtrat formuliert worden war. Ahlert: "Das wäre ein unglaublicher konsumptiver Aufwand. Man müsste unter anderem eine Fassade von 200 Quadratmetern einreißen." Bitter erschien dieser Zusatz Ahlerts angesichts der langwierigen Finanzdiskussion: "Besser wäre, gleich größer zu bauen."
Ausschuss-Vorsitzende Petra Kansy regte ebenfalls an, die Planung des Mehrzweckraumes auch unter Finanzgesichtspunkten im Auge zu behalten, auch wenn "er Charme hat". Torres: Der Entwurf sei noch nicht in Stein gemeißelt. Alle Pläne müssten noch beraten und abgestimmt werden.