Impuls für deutsch-französische Freundschaft Escape Game mit Adenauer und Charles de Gaulle entwickelt

Rhöndorf · Die Stiftung Bundeskanzler-Adenauer-Haus in Rhöndorf und das Mémorial Charles de Gaulle haben ein Escape Game entwickelt, bei dem die beiden Staatsmänner im Mittelpunkt stehen.

 Um die Ecke denken mussten Lehrer Christian Weitz mit den beiden Schülerinnen Nicole (l.) und Milena, um alle Rätsel knacken zu können.

Um die Ecke denken mussten Lehrer Christian Weitz mit den beiden Schülerinnen Nicole (l.) und Milena, um alle Rätsel knacken zu können.

Foto: Frank Homann

Vermutlich wäre Konrad Adenauer, der Tüftler und Erfinder, der er war, mit eingestiegen beim Escape Game „Mnemosia. Charles de Gaulle – Konrad Adenauer“ und hätte beim Testlauf versucht, das Einstiegsrätsel zu knacken.

Die Stiftung Bundeskanzler-Adenauer-Haus in Rhöndorf kooperiert mit dem Mémorial Charles de Gaulle bei der Entwicklung dieses hybrid konzipierten Spiels. Mnemosia ist eine Geschichts-Traum-Maschine, mit der die Spieler durch Zeit und Raum reisen können. Fünf Träume wird es insgesamt geben.

Beim Versuchslauf für den Prototyp des ersten Rätsels schickten beide Seiten drei Teams ins Rennen, die auf deutscher wie auf französischer Seite aus Museumsleuten, passionierten Escape-Gamern, aber auch aus Schulklassen bestanden.

Neuer Impuls für deutsch-französische Freundschaft

So gingen in Rhöndorf Milena und Nicole mit ihrem Französisch- und Geschichtslehrer Christian Weitz vom Beethovengymnasium Bonn als „Team Beethoven“ an den Start. Das „Team Rhöndorf“ bestand aus Claudia Waibel und Tatjana Eming und das „Team Berlin“ aus den Berliner Stiftungs-Mitarbeiterinnen Doreen Franz und Flora Fuchs. Geschäftsführerin Corinna Franz freute sich besonders darüber, dass auch Schülerinnen mit Feuereifer dabei waren.

Die Teams sahen die Mitstreiter bei diesem Videomeeting auf einem Bildschirm. Ziel, so Corinna Franz, sei es, der deutsch-französischen Freundschaft durch ein gemeinsames Spiel einen neuen Impuls zu geben. Das Mémorial Charles de Gaulle, das in Colombey-les-Deux-Églises unter der Leitung von Laurent Dumont an den Staatsmann erinnert, war Ausgangspunkt.

Ideen und Quellenmaterial aus Rhöndorf

Der Leiter der dortigen Gedenkstätten-Pädagogik, Alexandre Niess, hatte das Escape Game zusammen mit dem erfahrenen Spiele-Entwickler Gaultier Juilly konzipiert. Das Adenauerhaus steuerte Quellenmaterial aus dem Archiv und Ideen bei.

Ein Teil der virtuellen Spieloberfläche ist über 360-Grad-Ansichten im Rhöndorfer Anwesen Adenauers angesiedelt. Auch die Stadt Köln und das Museum Koenig stellten historische Orte für Aufnahmen zur Verfügung. Die digitale Spurensuche erfolgt im Senatssaal des Kölner Rathauses und im ersten Kanzlerbüro im Museum.

Die Teams erhielten Schachteln mit Spielmaterial wie Karten, Steine oder Spielpläne. Per App konnten sie die Spielfläche aufs Handy laden und auf den 360-Grad-Ansichten nach Hinweisen für des Rätsels Lösung suchen – so „stromerte“ die Beethoven-Mannschaft durch de Gaulles Salon, verglich Zahlen und Buchstaben von Spielsteinen. Museumspädagogin Sabine Steidle, die das Projekt in Rhöndorf begleitet, meinte: „Man muss manches Mal um die Ecke denken.“

Code zur Familiengeschichte

Die Schüler verglichen Initialen von Adenauer-Familienmitgliedern und schafften ihren ersten Schritt – der Code zur Familiengeschichte war geknackt. Knifflig war es, bei der Reise die durch Codes gesicherten Raum-Zeit-Brüche zu überwinden. Gelingt es, erfolgt der Sprung in die nächste Szene.

So ermöglicht Mnemosia das Kennenlernen historischer Orte, eine spielerische Beschäftigung mit den Lebensläufen der Protagonisten und mit der Geschichte. 2022 soll Mnemosia produziert werden, weitere bilinguale Events sind geplant. Einsteigen in die Traummaschine.

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