Krönung bei einer Matinee im ehemaligen Hallenbad Ex-Kohl-Ministerin Gerda Hasselfeldt wird neue Aalkönigin von Bad Honnef
Bad Honnef · Die Riege der Aalköniginnen ist um eine Regentin reicher: Nach Rosi Mittermaier (2009), Maybritt Illner (2014) oder Malu Dreyer (2018) darf sich nun Gerda Hasselfeldt, frühere Bundesministerin und aktuelle Präsidentin des Deutschen Roten Kreuzes, auf ihre festliche Krönung in Bad Honnef freuen. Dieses glanzvolle Ereignis nutzt das Bad Honnefer Aalkomitee, um Spenden für vielerlei Anliegen zu sammeln.
Zum zweiten Mail wird eine Bayerin das Bad Honnefer Aalvolk regieren. Das Aalkönigskomitee nominierte Gerda Hasselfeldt als Nachfolgerin von Professor Andreas Pinkwart. Die frühere Bundesministerin und Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages wird am Sonntag, 7. August, als Gerda I. inthronisiert. Nach Rosi Mittermaier, die 2009 als erste Aalkönigin überhaupt auf den Thron gelangte, fischten die Königsmacher mit Erfolg erneut nach einem weiblichen Regenten in bayerischen Gefilden.
Friedhelm Ost, der Sprecher des Aalkönigskomitees, meinte bei der Verkündung der Entscheidung am Rheinufer: „Nach einem einstündigen Telefonat hatten wir Gerda Hasselfeldt an der Angel.“ Hasselfeldt ist seit 2017 Präsidentin des Deutschen Roten Kreuzes. Ihr Credo: „Es ist mir eine Herzensangelegenheit, Menschen in Not zu helfen, ob in Deutschland oder in den vielen Krisen- und Katastrophengebieten der Welt.“
Das passe exakt: Das Aalkönigskomitee lasse sich von derselben Idee leiten und habe bereits 500 soziale Projekte mit rund 600 000 Euro in Bad Honnef finanziert. Mit Hasselfeldt gelangt bereits zum zweiten Mal der höchste deutsche DRK-Repräsentant in die Aal-Monarchie – ihr Vorgänger Rudolf Seiters wurde 2010 gekrönt.
Krönung ist im ehemaligen Hallenbad vorgesehen
Der Dank Osts galt Andreas Pinkwart, der wegen der Pandemie drei Jahre mit großem Engagement regierte. Pinkwart war auf dem Petersberg gekrönt worden, weil Honnefs Kursaal gerade saniert wurde. Seine Laudatio auf Gerda Hasselfeldt wird er auf bescheidenerem Parkett halten müssen – die Krönung wird im ehemaligen Hallenbad bei einer Matinee vorgenommen.
Die Unwägbarkeit der Corona-Situation habe das Komitee davor zurückschrecken lassen, das Fest im üblichen Stil vorzubereiten und finanzielle Risiken einzugehen. Aber 2023 soll die Zeremonie wieder „in gewohnt üblicher Größe“ abgehalten werden, so das Aalkomitee.
Nur rund 120 Gäste sind bei der Krönung mit dabei
Circa 120 Gäste werden diesmal nur geladen, es gibt keinen festen Eintrittspreis, aber es wird um eine Spende gebeten. Gebäck wird statt eines Mehrgänge-Menüs geboten. Auch am Hofe wird in Krisenzeiten gespart. Nur bei den Aufgaben nicht: „Wir haben trotz Corona alle unsere Projekte durchziehen können“, sagte Ost.
Der Staatssekretär a.D. stellte in bekannt launiger Weise die Aalkönigin in spe vor. „Schon in jungen Jahren bewegte sich die zukünftige Königin mit großem Geschick in den Flüssen Niederbayerns.“ Sie habe stets Kurs gehalten. Sie habe nie eine Quotenfrau sein wollen, sondern schon früh ihre Tatkraft auf dem elterlichen Hof unter Beweis gestellt. Ost: „Mit Bravour nahm Gerda Hasselfeldt Sprosse für Sprosse auf der politischen Steigleiter und entkam so den Turbinen der bayerischen Wasserkraftwerke.“ Im August wird sie in sicheren rheinischen Gefilden vor Grafenwerth ganz oben ankommen.