Fairtrade-Projektgruppe Unkel "Faire" Produkte zum Probieren

UNKEL · Seit einem Jahr kann sich die Verbandsgemeinde Unkel Fairtrade-Kommune nennen. Doch dazu bestehe "immer noch ein großes Informationsdefizit", so Ute Bockshecker von der Fairtrade-Projektgruppe Unkel.

 Leckeres zum Testen: Ulrike Kessel (rechts) von der Fairtrade-Projektgruppe verteilt unter Rathausmitarbeitern Häppchen.

Leckeres zum Testen: Ulrike Kessel (rechts) von der Fairtrade-Projektgruppe verteilt unter Rathausmitarbeitern Häppchen.

Foto: Frank Homann

Daher hatte diese die Verwaltungsangestellten samt VG-Chef Karsten Fehr ins Rathausfoyer eingeladen. Allerdings wolle man nicht mit erhobenem Zeigefinger aufklären oder mit trockenen Fakten langweilen, sondern Produkte vorstellen. Kaffee und Tee wurden ausgeschenkt, es gab Snacks aus Quinoa, dem mild-nussig schmeckenden "Wunderkorn der Inkas", und Costa-Rica-Cola.

"Das Argument, fair ist zu teuer, ist absurd" so Ulrike Kessel. Bis zu 80 Euro koste ein Kilo Kaffee, wenn die so beliebten Pads verwendet würden, viel mehr als die fair gehandelte Arabica- oder Robusta-Bohne. Fairtrade sei inzwischen verbreitet, die Produkte seien beliebt. Die Palette reiche von Kakao und Schokolade, Gebäck, Ölen und Reis über Säfte und Gewürze zu Textilien, Kunsthandwerk, Lederartikeln und Blumen. Vieles gebe es im Weltladen in Linz, mit dem die "Fairtrade-Town" Unkel eng zusammenarbeite.

Fairtrade ist eine Strategie zur Armutsbekämpfung. Durch gerechtere Handelsbeziehungen soll die Situation benachteiligter Produzentenfamilien in Afrika, Asien und Südamerika verbessert und sollen langfristig ungerechte Weltwirtschaftsstrukturen abgebaut werden. Unter anderem werden Mindestpreise und gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit angestrebt. Bockshecker warb unter den Rathausmitarbeitern: "Sie sind Multiplikatoren, die diese Idee unbedingt benötigt."

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