Fall Anna: Auch ein Ratsmitglied stellte Strafanzeige

Königswinter · Nachdem die Staatsanwaltschaft Köln die Ermittlungen gegen die Bonner Kollegen im Fall Anna nach der Strafanzeige eines Bürgers eingestellt hat, erfuhr der General-Anzeiger am Donnerstag von einer weiteren Strafanzeige gegen die Bonner Ermittlungsbehörde.

Das Königswinterer Ratsmitglied Ewald Bohle (Freie Wähler) erhob ebenfalls im Februar gegen die Staatsanwaltschaft Bonn Dienstaufsichtsbeschwerde und stellte außerdem Strafanzeige bei der Generalstaatsanwaltschaft Köln wegen Strafvereitelung im Amt. In seiner Begründung schreibt Bohle, dass "die Bonner Staatsanwaltschaft auch eine Woche nach dem Bekanntwerden des Todes des Kindes Anna noch nicht tätig geworden ist".

In der Öffentlichkeit werde zu Recht der Vergleich mit dem Steuerstrafverfahren gegen den früheren Post-Chef Klaus Zumwinkel gezogen. Im Mai erhielt Bohle Antwort von der Bonner Staatsanwaltschaft. Man teilte ihm mit, dass ein Abdruck seines Schreibens dem für die Bearbeitung von Verfahren gegen Justizbedienstete zuständigen Dezernenten zur strafrechtlichen Prüfung zugeleitet worden sei.

Die Entscheidung über die Dienstaufsichtsbeschwerde werde bis zum Abschluss der Prüfung zurückgestellt. Seitdem hat Bohle nichts mehr gehört.

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