Wanderwege im Siebengebirge Farbige Rauten weisen den Weg

KÖNIGSWINTER/BAD HONNEF · Den Zutritt zu dem einen oder anderen Weg im Siebengebirge versperren heute bereits Reisighaufen. Andere Wege werden von der Forstbehörde einfach nicht mehr gepflegt und sollen so nach und nach aus dem Verkehr gezogen werden.

 Auf dem Dach des Siebengebirges: Auf den Großen Oelberg darf natürlich auch weiterhin gewandert werden.

Auf dem Dach des Siebengebirges: Auf den Großen Oelberg darf natürlich auch weiterhin gewandert werden.

Foto: Frank Homann

Seit dem 1. März 2013 gilt die neue Verordnung für das Naturschutzgebiet Siebengebirge, der auch einige lieb gewonnene Wanderwege zum Opfer fallen werden. Der neue Wegeplan sieht noch 198 Kilometer Wanderwege vor. Rund 56 Kilometer sollen wegfallen. Das Radwegenetz ist 103 Kilometer lang. Reiter können sich auf 67 Kilometern im Siebengebirge bewegen.

Der Wegeplan ist der zentrale Bestandteil der neuen Verordnung. Auf diese Weise soll es zu einer verbesserten Besucherlenkung im Naturschutzgebiet kommen. Dieses Ziel hatte auch das gescheiterte Nationalparkprojekt verfolgt. Schon damals war klar: Der Wegeplan kommt trotzdem.

Die neue Naturschutzverordnung war schon angestoßen worden, als von einem Nationalpark noch lange nicht die Rede war. Der Wegeplan ist der Teil der Verordnung, den vor allem Wanderer und Mountainbiker zu spüren bekommen. So entfallen zum Beispiel für die Spaziergänger rund 60 Kilometer des Wegenetzes. Künftig kann sich auch kein Mountainbiker mehr darauf herausreden, dass er die Regelungen im Siebengebirge nicht kennt.

Denn schon vor der neuen Verordnung galt, dass Radfahrer auf unbefestigten Wegen und auf befestigten Wegen, die weniger als 2,50 Meter breit sind, nicht unterwegs sein durften. Bis Ende Mai 2014 sollen auf allen Wegen die Basismarkierungen durch farbig aufgesprühte Rauten an den Bäumen angebracht sein. Rot ist den Wanderern, gelb den Mountainbikern gewidmet. Die Kennzeichnung der Reitwege richtet sich wie bisher nach der Straßenverkehrsordnung.

Erhalten werden sollen die für das Siebengebirge prägenden Wegesteine. Die bisherige, nicht sehr langlebige Beschriftung auf diesen Steinen wird jedoch durch Steinscheiben ersetzt, die ein Planungsbüro entwickelt hat.

Die Natursteinscheiben werden mit Schablonen mittels Sandstrahl beschriftet und farblich hinterlegt. Die Schablonen werden mit einem Laser geschnitten und können so auch Symbole und Piktogramme enthalten. Die Steinscheiben haben einen Durchmesser von 30 bis 40 Zentimetern und eine Stärke von drei bis vier Zentimetern.

Die Schilder auf dem Rheinsteig werden durch eigene Steinscheiben mit blauer Schrift ersetzt. Für den Bergischen Weg, der ebenfalls durch das Siebengebirge verläuft, gibt es Steinscheiben mit orangefarbener Schrift. Es gibt auch neue Wandertafeln.

Die beiden Siebengebirgsstädte Königswinter und Bad Honnef kostet die Beschilderung nichts. Die geschätzten Gesamtkosten von rund 238 000 Euro trägt der Kreis zu 30 Prozent. Die restlichen 70 Prozent kommen aus Fördermitteln auf Grundlage der "Förderrichtlinien Naturschutz" und dem europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums. Auch für die Unterhaltung ist der Kreis in den ersten zehn Jahren zuständig.

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