Integration in Bad Honnef Flüchtlingsprojekt der Malteser für Preis nominiert

BAD HONNEF · Das Bundesinnenministerium würdigt die Integrationsarbeit der Honnefer Hilfsorganisation, die spezielle Erste-Hilfe-Kurse auf Englisch anbietet und zwei Syrer und einen Iraker zu Helfern ausgebildet hat.

 Hochmotiviert nahmen die Flüchtlinge an den Erste-Hilfe-Kursen und der Helfer-Grundausbildung teil.

Hochmotiviert nahmen die Flüchtlinge an den Erste-Hilfe-Kursen und der Helfer-Grundausbildung teil.

Foto: Malteser

Es ist ein Projekt, das bundesweit für Aufmerksamkeit gesorgt hat: Im März 2016 haben die Bad Honnefer Malteser im Rahmen des Pilotprojektes „Gemeinsam helfen, Integration schaffen“ drei Flüchtlinge als aktive Helfer aufgenommen – als erste deutsche Malteser-Gruppe. Zuvor hatten die beiden Syrer und ein Iraker eine Erste-Hilfe- und Helfergrundausbildung durchlaufen. Nun wurde die besondere Integrationsleistung der Honnefer Malteser im deutschlandweiten Wettbewerb um den Helfende-Hand-Förderpreis des Bundesinnenministeriums für den Sonderpreis nominiert.

Grundlage des Engagements der Malteser ist das Angebot von Erste-Hilfe-Kursen für Flüchtlinge in englischer Sprache. Kursleiter ist Malteser-Stadtbeauftragter Andreas Archut. Er sagt: „Bei jedem unserer Kurse kristallisieren sich Interessenten heraus, die mehr wissen und auch aktiv werden wollen. Diese laden wir ein, unsere Fortbildungsabende zu besuchen.“ Auch Ehab Madwar, Sameer Alkawaritt und Abdulsattar Altaeedie hatten an einem Erste-Hilfe-Kursus teilgenommen, dann regelmäßig Fortbildungsabende besucht und erfolgreich die mehrtägige Helfer-Grundausbildung absolviert. Inzwischen übernehmen sie regelmäßig Sanitätsdienste, sie waren auch bei der Kevelaer-Wallfahrt dabei.

Anfangs erfolgte die Verständigung auf Englisch. „Bei den Ausbildungsabenden unserer Aktiven fand sich immer spontan jemand, der den Flüchtlingen auf Englisch erklären konnte, worum es in der Fortbildungseinheit geht“, so Archut. Inzwischen gehören Sprachprobleme weitgehend der Vergangenheit an. „Es ist immer wieder erstaunlich, wie schnell unsere neuen Helfer die deutsche Sprache gelernt haben. Der regelmäßige Kontakt zu Einheimischen bei unseren Terminen hat dabei sicher auch eine Rolle gespielt.“

Die Flüchtlinge seien stets hochmotiviert bei der Sache. „Sie sehen in ihrem Engagement bei den Maltesern eine Chance auf persönliche Weiterentwicklung, sie wollen sich integrieren und sie erleben sich als Helfer oft zum ersten Mal seit langem wieder als aktiv handelnde Menschen und nicht als passive Objekte der Aktivität anderer“, meint Archut.

Ende November reist der Malteser-Stadtbeauftragte mit den drei Neu-Maltesern sowie weiteren Mitgliedern, die zum Projekterfolg beigetragen haben, nach Berlin. Dort werden sie Bundesinnenminister Thomas de Maizière treffen und an der Gala teilnehmen, bei der der Helfende-Hand-Förderpreis vergeben wird. Dann zeigt sich auch, ob das Honnefer Projekt zu den ausgezeichneten Vorhaben gehört.

Schon jetzt steht für Andreas Archut fest: „Unser Projekt erfährt so Anerkennung und Aufmerksamkeit. Wir hoffen, dass viele Hilfsorganisationen unserem Beispiel folgen werden. Durch gemeinsames Helfen können wir zur Integration beitragen.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort