Rhöndorfer Waldfriedhof Französische Zimmererlehrlinge arbeiten an Hinweistafeln

RHÖNDORF · Wenn das kein Ausdruck deutsch-französischer Zusammenarbeit ist: Elf junge französische Zimmerer reisen nach Rhöndorf, um Hinweistafeln für den städtischen Waldfriedhof zu bauen.

 Die deutschen und französische n Lehrlinge zimmern gemeinsam eine Hinweistafel.

Die deutschen und französische n Lehrlinge zimmern gemeinsam eine Hinweistafel.

Foto: Homann

Dort befindet sich auch das Grab von Konrad Adenauer - dem Bundeskanzler, der vor 50 Jahren gemeinsam mit Charles de Gaulle den Elysée-Vertrag in Paris unterzeichnet hat. Zudem jährt sich zum 30. Mal der deutsch-französische Lehrlingsaustausch der Kreishandwerkerschaft Bonn-Rhein-Sieg.

Die zehn Auszubildenden zwischen 16 und 21 Jahren und ihr Ausbilder, Thibault Chevrier, aus Angers sind für drei Wochen zu Besuch im Rheinland. Die meisten sind zum ersten Mal in Deutschland und freuen sich darauf, die Region zu erkunden. Denn es soll dabei nicht nur um die Arbeit gehen: "Wir möchten die deutsch-französische Freundschaft intensivieren", nennt Oliver Krämer von der Zimmerer-Innung Bonn-Rhein-Sieg die Hauptmotivation des Projektes.

Richtig warm geworden scheint die Gruppe mit den deutscheren Zimmerern allerdings noch nicht zu sein. Das könnte zum einen an der Sprachbarriere liegen, zum anderen aber auch daran, dass sie erst seit Montag in Deutschland sind. Daher wird die Gruppe während des dreiwöchigen Aufenthalts auch noch von der Dolmetscherin Loretta Loibl begleitet. Ansonsten werde laut Krämer sich eben mit Händen und Füßen verständigt. "Das klappt immer", sagt Krämer.

Außerdem an dem diesjährigen Projekt beteiligt sind die Stiftung Bundeskanzler-Adenauer-Haus, die Stadt Bad Honnef und das Deutsch-Französische Sekretariat (DFS). Die deutschen Teilnehmer des Lehrlingsaustauschs waren schon im Juli in Angers zu Gast, um dort gemeinsam mit ihren französischen Kollegen in verschiedenen Betrieben zu arbeiten. Diese werden derzeit in einer Jugendherberge in Bad Honnef untergebracht, wohnen aber ab nächster Woche bei Gastfamilien.

Drei Tage lang haben die jungen Männer gemeinsam mit Obermeister Heinz-Josef Hoja und dem Zimmerei-Inhaber Ferdinand Hoitz an den Rahmenkonstruktionen für die Hinweistafeln gearbeitet, von denen eine in der Nähe des Adenauer-Grabs aufgestellt wird. Zusammen mit den frisch sanierten Gartenbänken des Gründungskanzlers werden die Zimmerer von der "Association Ouvrière des Compagnons du Devoir" am morgigen Samstag ihre Werke dem Adenauerhaus in Rhöndorf übergeben. Dort soll außerdem mit dem in Frankreich unbekannten Ritual des "Zimmererklatsches" der Projektabschluss gefeiert werden.

Unterschiedliche Arbeitsweisen sieht der französische Ausbildungsleiter Chevrier, der schon mehrfach den Austausch mitorganisiert hat, übrigens nicht nur zwischen den beiden Ländern. In Norddeutschland ginge es viel geordneter und strenger zu als im Rheinland.

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