Förderverein beschließt Auflösung Freibad Unkel steht vor dem Aus

UNKEL · Das Unkeler Freibad ist Geschichte. Acht Jahre lang hatte der Förderverein um die Vorsitzende Katja Lorenzini engagiert Sanierungspläne ausgearbeitet, Gelder gesammelt und gleich zwei Innenministern von Rheinland-Pfalz die Zusage abgerungen, ihr Projekt großzügig zu fördern.

Auf der letzten Sitzung am Dienstagabend beschlossen die 31 anwesenden Mitglieder, darunter auch der "Geburtshelfer" des Fördervereins, Thomas Ottersbach, einstimmig, den Verein aufzulösen.

Echte Trauer oder gar Tränen kamen nicht auf, hatte man sich doch schon längere Zeit mit dem Gedanken vertraut gemacht. "Wir haben im Grunde ja bereits auf der Jahreshauptversammlung im November keine Chance mehr gesehen, das Freibad zu erhalten, da die entsprechenden Fristen für die Landesmittel verstrichen waren", so Lorenzini.

"Die Sanierung war in der Verbandsgemeinde ganz offensichtlich von der politischen Mehrheit nicht gewollt." Deshalb habe der alte Vorstand Ende vergangenen Jahres auch nicht mehr kandidiert, allerdings kommissarisch weitergearbeitet, da sich keine Nachfolger für ihn gefunden hätten.

Ursprünglich war damals eine außerordentliche Mitgliederversammlung Anfang des neuen Jahres ins Auge gefasst worden, in der über die Auflösung des Vereins entschieden werden sollte. Nur der Vorschlag von Dieter Wallek, überregional für eine von Fördergeldern des Landes unabhängige Finanzierung der Freibadsanierung Sponsoren zu suchen, hatte zu einer Gnadenfrist bis nach Ostern geführt.

"Zusammen mit Volker Thomalla habe ich 61 Firmen angeschrieben, darunter 30 deutsche Dax-Großunternehmen wie die Telekom. Leider hat das zu nichts geführt", so Wallek. "Wir haben 29 Absagen bekommen, 32 Adressaten haben sich gar nicht erst gemeldet." Obwohl seine Bemühungen nicht von Erfolg gekrönt waren, dankte ihm Lorenzini ausdrücklich für sein Engagement. "Das haben viele Leute an den Tag gelegt, die mir damit das Leben sehr leicht gemacht haben", so die Ex-Vorsitzende.

"Du hast uns acht Jahre lang super geleitet und zusammengehalten", bescheinigte ihr Ex-Geschäftsführer Werner Henneker. Lob kam auch von Chef-Designer Uli Koch, dem Ideengeber des gelben Quietscheentchens als Vereinslogo. "Wir fallen nur hin, um wieder aufzustehen. Es ist wichtig, dass wir als Bürger für unsere Belange kämpfen", mahnte er die engagierten Mitglieder der Bürgerinitiative, sich durch ihren Misserfolg nicht generell demotivieren zu lassen.

Katja Lorenzini erklärte im Anschluss das weitere Prozedere. Das Treuhandkonto werde nun aufgelöst, sobald Schatzmeisterin Hildegard Welsch alle Spenden zurücküberwiesen habe. Für das laufende Jahr seien ohnehin schon keine Mitgliedsbeiträge mehr erhoben worden.

Der kommissarische Vorstand werde zudem die noch offenen Aufträge abschließen und einen Abschlag machen, sobald alle Rechnungen beglichen seien. "Das dann verbleibende Guthaben wird entsprechend unserer Satzung zu gleichen Teilen dem Kanuclub und dem SV Unkel für die Nachwuchsarbeit zugute kommen", schloss Lorenzini das letzte Kapitel des Fördervereins Freibad Unkel.

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