Von wegen Ladenhüter: In Bad Honnef ist Weiß derzeit ein modischer Renner, oder?
Hurrelmann: Wenn man es an der Zahl der Anmeldungen misst... Bei der Premiere im vergangenen Jahr kamen 450 Gäste. Seinerzeit liefen die Anmeldungen fast nur via Facebook. Jetzt haben sich in ein paar Tagen schon 250 Gäste angemeldet, und wir haben ja noch Zeit. Wer sitzen will, sollte sich also in jedem Fall anmelden. Zusätzlich planen wir wieder ein paar Überraschungen, versprochen.

Woher stammt die Idee?
Hurrelmann: Aus Frankreich. Ein Privatmann hatte zum "Dîner en blanc" eingeladen in seinen Garten. Dann kamen so viele Gäste, dass man in den Wald umziehen musste. Mittlerweile findet die Idee Nachahmer überall auf der Welt, wobei die Gäste sogar Tische und Stühle mitbringen. Das ist bei uns anders. Wir stellen die Biergarnituren, die wir von einem Profi anliefern lassen. 2013 haben wir noch alles bei den Vereinen zusammengeborgt - und haben die Schlepperei sonntags ganz schön im Rücken gemerkt. Andererseits fehlen Parkplätze, die wir bräuchten, wenn jeder noch seine Möbel dort hin transportiert.

Deko und Essen bringt jeder selber mit, die Getränke verkauft der Freundeskreis?
Hurrelmann: Genau so ist es. Weiße Tischtücher, Leuchter, Geschirr, das alles bringen die Gäste mit. Und das Essen. Übrigens: Wer Tipps für ein kaltes Drei-Gänge-Menü braucht, die gibt es bei uns auch. Der Erlös aus dem Getränkeverkauf hingegen dient in erster Linie der Deckung der Kosten wie Biergarnituren, WCs, Gema. Unsere herzliche Bitte lautet, uns hier zu unterstützen. Nicht zuletzt: Das Dîner ist eine Benefizveranstaltung für den Park. Deshalb gibt es zusätzlich erstmals die Park-Aktie für jeweils fünf Euro. Das Geld kommt direkt dem Park zugute.

Der, nach langer "Abstinenz", neu ins Bewusstsein gerückt ist?
Hurrelmann: Zum Glück, dank der Initiative des Freundeskreises, den Annette Stegger ins Leben gerufen hat. Beim Fest "150 Jahre Stadtrechte" haben dann viele gesagt: Ich wusste gar nicht, wie schön das hier ist. Es ist doch so: Es ist wichtig, die emotionale Ebene anzusprechen. Dieser Park ist wunderschön, es lohnt, sich dafür einzusetzen. Deswegen lautet die Dividende der Park-Aktie auch: Genuss aller Elemente des Parks. Das kann man zwar auch ohne Aktie, aber ich bin sicher: Das wird vielen Gästen eine Aktie wert sein.

Gibt es bereits eine konkrete Verwendung für den Erlös?
Hurrelmann: Wir haben noch viel vor, etwa den "Park in Blau". Wir möchten das Krokusprojekt ausweiten, zunächst entlang der Hauptstraße. Und die Pergola soll eine, vorerst mobile, Abdeckung bekommen. Dann könnten wir kleine Jazz-Sessions und Ähnliches machen. Ein Plus an Kultur im Park. Und wie wäre es irgendwann mit einer Park-Partnerschaft, etwa mit dem Hyde Park in London? Ideen gibt es genug.

Um den Park anzulegen und zu pflegen, ergriffen einige Bürger die Initiative und veranstalteten 2009 ein erstes Parkfest. Aus dem Erlös konnten die Mauern der Teichbastion repariert werden. 2011 gründete sich der Freundeskreis Park Reitersdorf, ein offener Kreis von engagierten Honnefern, die den Park als Treffpunkt für alle Altersgruppen gestalten wollen. Info: www.reitersdorf.de. Anmeldungen zum "Dîner en blanc": reitersdorf@gmx.de, unter der Rufnummer 02224/931533.