Stadtfest in Bad Honnef "Fühl dich frühlich" lockt Besucher in die Innenstadt

BAD HONNEF · Das erste Stadtfest in der Saison 2019 zog am Wochenende die Besucher in die Bad Honnefer Innenstadt: Bei „Fühl dich frühlich“ gab es Musik, Attraktionen für Erwachsene und Kinder und jede Menge Programm.

 Viel Applaus erhalten die Sänger der Bad Honnefer Musikschule.

Viel Applaus erhalten die Sänger der Bad Honnefer Musikschule.

Foto: Frank Homann

Platsch hat es auf dem Kirchplatz gemacht. Platsch. Geregnet hat es aber nicht. Und nass wurde auch keiner. Höchstens die, die beim „Aqua-Zorbing“ zu nahe an den Pool heranrückten. In dem bewegten sich vor allem die Jüngeren in mannshohen Kunststoffkugeln wie im Hamsterrad auf dem Wasser und plumpsten dabei auch mal hin, sodass das Wasser aus dem Becken spritzte: eine der Hauptattraktionen bei „Fühl dich frühlich“. Weitere Attraktionen waren einmal mehr die grünen und blühenden Oasen, die beim Stadtfest zum Saisonauftakt insbesondere auf der Hauptstraße entstanden waren.

Für viele war gar nicht so einfach zu beschreiben, was das Motto „Fühl dich frühlich“ eigentlich ausmacht. „Wärme, Blumen und neue, bunte Sachen gehören auf jeden Fall dazu“, fand eine Besucherin und wurde beim gleichnamigen zweitägigen Frühlingserwachen mit verkaufsoffenem Sonntag in der Bad Honnefer Innenstadt nicht enttäuscht. „Frühlich ist, wenn der Frühling mich fröhlich in den Garten zieht“, sagte eine ältere Dame und steuerte zielgerichtet die Blumenläden und Ausstellungsflächen der Gartenbaubetriebe an.

Eine grüne Oase hatte Stefan Tolksdorf aus Korschenbroich aus rund 3,5 Tonnen „Material“ aufgebaut. Palmen, Yuccas, Oliven- und Obstbäume von Granatapfel bis Kumquat waren unübersehbar. „Die Kamelien sind schon alle weg“, stellte er zufrieden bereits am Samstagnachmittag fest. Während wenige Meter weiter ein Mähroboter lautlose Runden auf einem Stück Kunstrasen drehte, hatten Mitarbeiter des Gartenbaubetriebs Kramer aus Buchholz statt rotem Teppich fast 50 Quadratmeter echten grünen Rollrasen mitten aufs Straßenpflaster gelegt.

Eine Pergola aus Naturholzstämmen, ein Bauerngarten mit Obstbäumen und ein Sandkasten für die Kinder komplettierte das Ensemble. Während der Nachwuchs spielte, schlürften die Eltern an einem der vielen Tische im Freien Erdbeerbowle oder vertilgten ein Stück von den wohl zig Quadratmetern Erdbeerkuchen.

Wie riecht der Frühling?

So schmeckt also der Frühling. Und wie riecht er? Am Stand eines Händlers von Dufthölzern auf jeden Fall intensiv nach Wildkirsche, Zitrone und Lavendel. „Einfach mal in die Hand nehmen und die Nase dranhalten“, riet er einer Passantin. Magnolienseife, Bärlauchbrot, Kräuter der Provence, Ananas-Minze und Pfirsich-Salbei betörten außerdem die Sinne der Flaneure. Manchen war es zum Frühlingsfest auch nach Farbe. Primeln, Tulpen und Hortensien schmückten die Blumenläden und waren auch Motive auf Tassen, Tischdecken oder nostalgischen Osterkarten.

Auch grasgrüne Geldbörsen, pinkfarbene Flechttaschen oder gestrickte türkisblaue Osterkränze hatten einige der mehr als 80 Aussteller im Angebot. Vom Grill bis zum Reisemobil, von afrikanischem Kunsthandwerk bis zur Teppichdiele reichte das Spektrum. Hosen und Shirts in allen Pastelltönen boten die Modegeschäfte an. Von „perfektem Einkaufswetter“ sprach Marktleiter Jürgen Kutter für den ausrichtenden Verein „Centrum“ und ging von einer fünfstelligen Besucherzahl an beiden Tagen zusammen aus: „Es ist nicht zu warm, denn dann würden sich die Besucher nur in den Cafés niederlassen.“

Schlendern war angesagt und der Genuss am Draußensein. Dabei kitzelten nicht nur Sonnenstrahlen auf der Haut, auch eine Birkenfee und ein Waldelf auf Stelzen als „Walking Acts“ spielten mit den Besuchern. Gehämmert wurde beim Technischen Hilfswerk (THW), das zu den wenigen beteiligten Vereinen beim Stadtfest gehörte. „Wir erstellen eine Überblattung für Hausabstützungen“ so Ortsjugendleiter Christoph Schmidt. Ungläubige Blicke ernteten seine jungen Kollegen zudem, als sie eine Person mit speziell geknotetem Seil auf einer Trage festbanden und sie zu Showzwecken einfach mal auf den Kopf drehten. Klar, dass nichts passierte.

Die Trendfarbe ist Sonnengelb

Für hörbaren Schwung sorgte die Musikschule der Stadt Bad Honnef mit Platzkonzerten und erntete etwa mit ihrer Version von Queens „Bohemian Rhapsody“ begeisterten Applaus der Zuschauer. Zufrieden waren auch die Geschäftsleute in der Innenstadt. „Auswärtige und einheimische Besucher halten sich etwa die Waage“, sagte etwa Andrea Weiß, die ein Geschäft für Mode und Accessoires führt, und alle seien auf Schnäppchen aus. Entsprechend wurde mit Rabatten mit bis zu 50 Prozent um die Kundschaft geworben.

Während Andrea Weiß eindeutig Sonnengelb als die Trendfarbe für den kommenden Sommer prognostizierte, konnten die Besucher am Stand von Haus Hohenhonnef Selbstgemachtes vom Windlicht übers Fußball-Mosaik bis zur Tiffany-Kunst in allen Farben erstehen. Erstmals war die Einrichtung beim Frühlingsfest mit dabei, aber bestimmt nicht zum letzten Mal, wie Frank Benson von den Behinderten-Werkstätten versprach.

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