100 Jahre Bod Honnefer FV Fußballverein feiert großes Jubiläum auf dem Sportplatz

Bad Honnef · Vor 100 Jahren begann die Geschichte des Fußball-Vereins in Bad Honnef. Jetzt feiern die Kicker mit vielen Gästen das große Jubiläum.

 Anerkennung für den HFV: Auf dem Sportplatz feiern die Kicker das Vereinsjubiläum, zu dem Ehrengäste wie Otto Neuhoff gratulieren und das der Verband Mittelrhein beurkundet.

Anerkennung für den HFV: Auf dem Sportplatz feiern die Kicker das Vereinsjubiläum, zu dem Ehrengäste wie Otto Neuhoff gratulieren und das der Verband Mittelrhein beurkundet.

Foto: GA/Meike Böschemeyer

Als die ersten Bad Honnefer vor dem Ersten Weltkrieg auf einer Wiese zwischen der Bahnhof- und der Lohfelder Straße einen Ball kickten, nannte man den Sport noch "englische Krankheit". So richtig grassierte diese dann ab 1919: Man spielte im damaligen "Ziegelfeld" am heutigen Meisenweg auf Tore aus je drei Bohnenstangen. Bis der Vorsitzende des Honnefer Turnvereins 1898 beschloss, eine selbstständige Fußball-Abteilung zu gründen - das waren die Anfänge des Bad Honnefer Fußball-Vereins vor 100 Jahren. Das Jubiläum feierte der HFV auf dem Sportplatz "Schmelztal".

Stephan Göckeler begrüßte im Namen seiner beiden gleichberechtigten Vorstandskollegen Martin Brinsa und Markus Osterbrink Sponsoren und Fans, Freunde und Mitglieder, den Vizepräsidenten des Fußballverbands Mittelrhein, Christian Olpen, den Vorsitzenden des Fußballkreises Sieg, Guido Fuchs, sowie Ehrengäste, allen voran Bürgermeister Otto Neuhoff.

Helmut Rahn war damals am Platz

"Genau genommen dürften wir erst in vier Jahren unser 100-jähriges Bestehen feiern, denn der Fußball-Verein wurde erst 1923 aufgrund von Differenzen mit dem TV 1898 im Bahnhof-Hotel gegründet", sagte Göckeler. Mit den grün-weißen "Abtrünnigen" fusionierte wenig später die Fußball-Abteilung der Turner zum "Honnefer Fußballverein 1919". 1969 feierten die Honnefer Kicker ganz groß ihr 50-Jähriges unter anderem mit einem Festprogramm im Kurhaus. Stargast des Abends war Schlagersänger Gerhard Wendland. Und Weltmeister Helmut Rahn stieß zum Jubiläum auf dem Ascheplatz am Schmelztal das Spitzenspiel der FV-B-Jugend gegen die B-Jugend von Bayer Leverkusen an.

Die Fußballer mussten in ihrer Geschichte manches Mal improvisieren. Fußball gespielt wurde in Bad Honnef zunächst auf dem Ziegeleigelände der Firma Rings, bekannt als "Et Loch an der Rheingau", bevor Anfang der 20er Jahre das neue Sportzentrum auf der Insel Grafenwerth fertig war. Als dort eine Mineralquelle erschlossen wurde, baute der Verein an der Asbacher Straße einen eigenen Fußballplatz, der 1932 eröffnet wurde. An diesen konnte sich auch Neuhoff noch erinnern, "vor allem an die Asche auf meiner Haut nach Spielen der Sibi-Fußballneigungsgruppe", berichtete er.

Ein Spiel der Legenden

Nicht vergessen hatte er aber auch den legendären 2:1-Sieg im 1977er Entscheidungsspiel gegen den SSV Troisdorf 05. Damals gelang den Bad Honnefern im 1968 eingeweihten Stadion an der Menzenberger Straße, dessen überfällige Sanierung der Bürgermeister den Kickern ausdrücklich zusagte, der Aufstieg von der Landesliga in die höchste deutsche Amateurliga. Und Neuhoff ging auf aktuelle Entwicklungen ein: "Mit dem im April 2016 mit dem SV Rot-Weiß Rheinbreitbach gegründeten ersten verbands- und länderübergreifenden Jugendförderverein habt ihr gezeigt, dass der Verein neue Wege einschlägt, um sich zeitgemäß weiterzuentwickeln." Auch Olpen und Fuchs lobten die hervorragende Jugendarbeit des HFV.

Anders als bei den vorangegangenen Jubiläen oder bei der Einweihung des Kunstrasenplatzes 2008 hatte der Verein diesmal keine Traditionsmannschaft eines Bundesligisten eingeladen. "Da bei unserem 100-Jährigen die Menschen und die Geschichten rund um den Verein im Vordergrund stehen, haben wir uns für ein Spiel unserer Legenden entschieden, in dem Ehemalige des HFV gegeneinander antreten", so Göckeler. Danach sei ausreichend Zeit, um Erinnerungen und Anekdötchen auszutauschen etwa mit den Ex-Trainern, dem ehemaligen Bundesligaspieler Heinz Hornig und Heinz-Joachim Schmickler oder mit Heinz-Willi Faßbender, der als HFV-Kapitän 1976 die Wimpel mit Steve Perryman vom Eurocup-Sieger Tottenham Hotspur tauschte.

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