GA-Adventskalender im Siebengebirge Hinter dieser Tür haben Konrad Adenauers Kinder Verstecken gespielt

Rhöndorf · Unter dem Dach im ehemaligen Haus von Konrad Adenauer in Rhöndorf haben die Kinder des ersten deutschen Bundeskanzlers Verstecken gespielt. Heute liegen dort noch alte Gegenstände der Familie.

 Ein Raum, der sonst verschlossen bleibt: Auf dem Speicher des Wohnhauses von Konrad Adenauer lagern viele Original-Fundstücke der Familie des ersten Bundeskanzlers.

Ein Raum, der sonst verschlossen bleibt: Auf dem Speicher des Wohnhauses von Konrad Adenauer lagern viele Original-Fundstücke der Familie des ersten Bundeskanzlers.

Foto: Frank Homann

Nur mit gesenktem Kopf passt ein erwachsener Mensch durch die kleine Tür. Sie führt in den Speicher im ehemaligen Haus des ersten deutschen Bundeskanzlers Konrad Adenauer. Das zum Museum ausgebaute Haus in Rhöndorf ist zu großen Teilen für die Öffentlichkeit zugänglich. Doch der Speicher unter dem Dach bleibt meist verschlossen. Das Licht ist schummrig hier oben. Lediglich durch eine kleine Dachluke im hinteren Teil des Zimmers fällt Helligkeit. Die langen Dachbalken erschweren großen Menschen den Gang in den hinteren Teil des Speichers – dort ist aufrechtes Stehen aber wieder möglich.

Schließlich haben sich auf dem Speicher auch eher kleine Menschen aufgehalten: „Adenauers Kinder haben hier gerne gespielt“, erklärt Sabine Steidle, Pressesprecherin der Stiftung Bundeskanzler-Adenauer-Haus. „Es war ein beliebter Ort, um Verstecken zu spielen. Der Trick war, von diesem Raum über den Dachstuhl auf die andere Seite zu klettern und dort wieder runter.“ So hatten die Kinder ein gutes Versteck und konnten sich gleichzeitig schnell aus dem Staub machen, falls doch noch jemand sie fand.

Sogar eine Adenauer-Erfindung lagert auf dem Dachboden

Neben der Leiter, die zum Dachboden führt, sind alte Koffer aufeinandergestapelt. In den Regalen liegen unter anderem Lampen, eine Bettpfanne, eine alte Küchenwaage und ein Heizlüfter. „Das ist ein Sammelsurium an Sachen, die nicht mehr gebraucht wurden, die aber natürlich original sind“, sagt Steidle.

Selbst eine Erfindung Adenauers ist noch in dem Regal verstaut. „Das ist ein Autoscheinwerfer. Adenauer hatte keinen Führerschein, aber er hatte einen Chauffeur und ist gerne Auto gefahren. Er wollte auch nachts im Dunkeln gerne sehen, was um ihn herum passiert. Und dafür hat er sich diesen Scheinwerfer ausgedacht“, sagt Steidle. Das Licht war so montiert, dass Adenauer es aus dem Auto heraus in eine beliebige Richtung drehen konnte. „Und so konnte er dann aus dem Fenster gucken und alles sehen.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Nicht nur Eigentum verpflichtet
Kommentar zum Bauboom in Rhöndorf Nicht nur Eigentum verpflichtet
Aus dem Ressort