Neubau in Bad Honnef Gäste des Physikzentrums können bald kommen

BAD HONNEF · Neubau der Deutschen Pysikalischen Gesellschaft in Bad Honnef wird im November eröffnet. Dass die Eröffnung des neu errichteten Gästehauses der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG) ausgerechnet an einem Freitag, dem 13., stattfindet, nimmt DPG-Hauptgeschäftsführer Bernhard Nunner gelassen.

"Wir Physiker haben mit Aberglauben kein Problem", scherzt er. Viel mehr als die Wissenschaft dürfte ihn jedoch die Tatsache beruhigen: Die Arbeiten am Neubau sind vier Wochen vor dem Stichtag zu mehr als 90 Prozent fertiggestellt. Einer pünktlichen Eröffnung am Tag der DPG im November steht laut Nunner nichts im Wege.

Wie weit die Arbeiten seit der Grundsteinlegung vor elf Monaten vorangeschritten sind, offenbart bereits der erste Schritt ins Foyer des Gästehauses. Vier Gänge führen hier auf zwei Etagen zu den insgesamt 40 Zimmern, mit denen die Kapazität des Tagungszentrums auf insgesamt 100 Quartiere steigt. Vier Farben für vier Flure - ein praktisches Farbkonzept soll den Gästen die Orientierung erleichtern. Wer etwa im gelben Flur untergebracht ist, der findet passend dazu einen Zimmerschlüsselanhänger, einen Teil der Betteinfassung und das Stuhlpolster in Safrangelb vor.

Der Innenanstrich ist größtenteils fertig, und die Möblierung schreitet in großen Schritten voran: Einige Zimmer sind bereits mit Kofferbank, Schrank, Schreibtisch und Bett ausgestattet - stets anthrazitfarben gehalten -, der Rest folgt alsbald. Auch die Badezimmer, eines pro Zimmer, können sich mittlerweile sehen lassen: Gefliest und teils schon mit Sanitäranlagen wirken viele Nasszellen bereits einladend. Der für den Neubau zuständige Architekt Klaus Luft-Brix ist zu Recht mit den Fortschritten hochzufrieden.

Lob aus der Bevölkerung

Lob aus der Bevölkerung erhielt die bereits fertiggestellte Außenverkleidung des Gästehauses - an der Nord- und Ostseite wird Jura, ein Muschelkalk, verwendet, die Süd- und Westseiten sind hingegen mit Basaltlava aus der Eifel verkleidet. "Wir kriegen regelmäßig Mails von Honnefern, die von der optischen Gestaltung sehr angetan sind", so Nunner.

Auf den Vorschusslorbeeren ruht sich jedoch niemand aus. Die Gebäudeeinfassung aus Naturstein wird zurzeit verlegt; die Decke der Tiefgarage soll begrünt werden, auch eine Magnolie wird bald - wie einst - inmitten der Rasenfläche prangen. Im Foyer wird eine große LED-Pendelleuchte die Besucher empfangen, zudem läuft die Montage eines Aufzugs.

"Kühlung zum Nulltarif"

Wenn dann auch noch der geplante Spachtelboden auf den nackten Estrich aufgetragen ist - der Bodenbelag soll besonders widerstandsfähig sein - kann die Eröffnung kommen. Besonders stolz sind Nunner und Luft-Brix auf das Energiekonzept des Gebäudes. Im Keller dienen drei säulenartige Tanks, Fassungsvermögen je 1500 Liter Warmwasser, als Pufferspeicher für die Geothermie, zu deren Zweck sechs Bohrungen, je 99 Meter tief, vorgenommen wurden. Zusätzlich zur Fußbodenheizung wird so im Sommer wie im Winter mittels Betonkerntemperierung eine konstante Raumtemperatur erzeugt, sprich: nach Bedarf geheizt, also Erdwärme nach oben transportiert, oder gekühlt, indem Wärme in den Boden abgegeben wird.

Um ein hohes Maß an Kühlung zu erzielen, ist dabei nur ein Bruchteil an konventioneller Energie für die Pumpe nötig. "Das ist quasi Kühlung zum Nulltarif", erläutert Luft-Brix. Zur Trinkwassererwärmung sind flachliegende Solarröhrenkollektoren auf dem Dach angebracht - gleichermaßen praktisch wie ästhetisch. Bernhard Nunner ist daher zuversichtlich: Freitag, der 13. November, wird ein Glückstag.

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