Ann-Kathrin Püllen zur Königin gekrönt Ganz Rhöndorf feiert sein Weinfest

Rhöndorf · Die Besucher des 49. Rhöndorfer Weinfests huldigten ihrer neuen Regentin: Drei Tage hatte Weinkönigin Ann-Kathrin Püllen das Sagen und gab die Devise aus: „Der beste Lagerplatz für Wein ist die Erinnerung! Prost!“

Die Besucher des 49. Rhöndorfer Weinfestes folgten ihrer neuen Regentin aufs Wort. Kaum hatte Schirmherr Peter Profittlich während der feierlichen Krönungszeremonie der neuen Weinkönigin Ann-Kathrin Püllen das Krönchen ins dunkle, lange Haar gesteckt, gab diese die Devise an ihr weinseliges Volk auf dem Ziepchensplatz aus: „Der beste Lagerplatz für Wein ist die Erinnerung! Prost!“

Und so herrschte Hochbetrieb an den Ständen im Weindorf. Drei Tage lang wurde gefeiert und dem Rebensaft gehuldigt. Und Weinkönigin Ann-Kathrin I. und ihre Weinprinzessin Katharina (Gilbert) mittendrin.

Zwei Jahre lang hatten die drei Gottsauner-Schwestern – Königin Jessica I. und ihre Prinzessinnen Janine und Katharina – die Rhöndorfer Weinmonarchie bestimmt. Nun hob das Corps zwei neue Regentinnen auf den Thron. In der Nacht hatte Prinzessin Katharina noch in der Backstube des Café Profittlich gewirkt, abends stand die Bäckergesellin mit den blonden Haaren im schicken güldenen Dirndl im Rampenlicht neben Königin Ann-Kathrin.

Dreigestirn bekommt Erinnerungspokale

Letztere arbeitet im Service im Hause Profittlich und ist darüber hinaus mit Peter Profittlich und seiner Schwester Karla, die gemeinsam anlässlich des 125-jährigen Bestehens ihres Familienbetriebes die Schirmherrschaft übernommen hatten, verwandt. Auch Ann-Kathrin hatte sich in ein grün-goldenes Dirndl prächtig gewandet. Und sie bekam außer Krone und Pokal auch noch die Schärpe der Königin angelegt. Spätestens dann war alle Aufregung wie weggeblasen.

Strahlend bedankte sich Ann-Kathrin bei ihrer Vorgängerin. „Seitdem wir Jessica nach Unkel begleitet haben, ist unsere Panik weg“, sagte die Nachfolgerin und musste schmunzeln. Jessica Gottsauner unterstützt künftig das Winzercorps als Beraterin der Weinköniginnen. Winzercorps-Chef Udo Krahe überreichte dem scheidenden „Dreigestirn“ für seine tolle Regentschaft spezielle Erinnerungspokale.

Peter Profittlich dankte dem Winzercorps für die tollen Feste über 49 Jahre hinweg. „Jetzt soll gefeiert und getrunken werden – das ist Rhöndorfer Lebensfreude pur!“ Bürgermeister Otto Neuhoff begrüßte die Besucher des Weinfestes – nach dem großen Jubiläumsfest des Café Profittlich das zweite Großereignis in diesem Jahr. Neuhoff: „Und dann soll ja auch noch die Mauer-Party kommen, wenn die Mauer im Weinberg fällt.“ Dass er selbst in bester Weinfest-Laune war, bewies er auf der Stelle. Er sang „Einmal am Rhein“ – und hielt dabei auch Udo Krahe das Mikrofon unter die Nase.

Bacchus Peter Giesen kam aus Königswinter

Auch Vizebürgermeister Sokratis Theodoridis aus Königswinter wünschte ein frohes Weinfest. Und zum zweiten Mal war Bacchus Peter Giesen aus der Nachbarstadt im vollen Staat dabei. Das sei nicht nur das „schönste Weinfest von NRW, sondern am ganzen Rhein. Wir feiern nämlich Winzerfest“, ulkte der Weingott und fügte ernsthaft an: „Das hier ist ein wunderbar familiäres Fest.“ Vizelandrätin Notburga Kunert lobte den Einsatz der Majestäten: „Es ist nicht selbstverständlich, dass junge Leute solch ein Amt übernehmen.“

Prinzessin Katharinas Oma Gertrud Balter war mit ihren 91 Jahren zu Fuß von Selhof nach Rhöndorf gekommen, um den großen Augenblick der Krönung nicht zu verpassen. Noch ein Senior war da – Karl Schönball (93), der 25 Jahre lang als Rhöndorfer Bacchus dem Fest seinen besonderen Stempel aufgedrückt hatte. „Es ist die Sehnsucht geblieben, bei Euch zu sein. Bleibt glücklich!“

Diesmal fehlte einer sehr, Helmut Brethauer, der früher im Restaurant Ziepchen das Bier für Wein-Abstinenzler bereithielt. Das Novum: Die Feuerwehr zapfte in der Musikhalle frisches Kölsch. Der gebürtige Rhöndorfer Matthias Marchetti sprang mit seinem Catering in Sachen Rievkooche ein und ersetzte das in Rente gegangenen Damenkomitee.

Nach der Inthronisation unterhielt die Band „The Rockwoodis“, nachdem zuvor der Eiche-Spielmannszug die Majestäten auf den Platz gespielt hatte. Am Samstag waren wieder „The Helicopter“ am Start. Sonntag erfreute dann die beliebte Traktorenschau mit Korso durch die Stadt. Schöner ging’s nicht. Und dass das Winzercorps sich nicht um die richtige Lagerung des Weins kümmern muss, dafür sorgten die Besucher. Der Festwein 2017 ist Erinnerung.

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