Interview zum Geschichtsweg in Bad Honnef „Ganze Vielfalt der städtischen Entwicklung“

Am Tag des offenen Denkmals, Sonntag, 11. September, wird eine neue Etappe des Geschichtswegs durch die Bad Honnefer Innenstadt eröffnet. Interview mit Hans Peter Mensing, dem stellvertretenden Vorsitzenden des Heimat- und Geschichtsvereins Herrschaft Löwenburg.

 Schwungvoller Start mit Hans Peter Mensing (links): Im Sommer 2013 hatten Bürger das Projekt Geschichtsweg gestartet. Damals ging es im idyllischen Rommersdorf los.

Schwungvoller Start mit Hans Peter Mensing (links): Im Sommer 2013 hatten Bürger das Projekt Geschichtsweg gestartet. Damals ging es im idyllischen Rommersdorf los.

Foto: Frank Homann

Auf historischen Spuren. Am Tag des offenen Denkmals, Sonntag, 11. September, wird der Geschichtsweg durch die Bad Honnefer Innenstadt eröffnet. Nach Rhöndorf, Selhof und Rommersdorf-Bondorf ist damit der Talbereich komplett mit Stelen und Hinweistafeln „möbliert“.

Insgesamt 29 Stationen. Wird’s jetzt noch mal richtig spannend?

Hans Peter Mensing: Aber ja doch. Denn anders als die ringsherum liegenden Stadteile, die ehemaligen Honschaften mit ihren jeweiligen Besonderheiten, führt Bad Honnefs Mitte die ganze Vielfalt der städtischen Entwicklung vor Augen – von den Anfängen im frühen Mittelalter über die Katastrophen späterer Jahrhunderte: die Verwüstung Honnefs 1689, die Verleihung der Stadtrechte im Jahr 1862, die Entwicklung zum Kurort im späten 19. Jahrhundert und die nationalsozialistische Gewaltherrschaft mit der Zerstörung der Synagoge 1938 bis hin zur abwechslungsreichen Stadtgeschichte nach 1945/1949.

Mensing: Eher zum entspannten Spaziergang in netter Begleitung, ganz nach eigenem Belieben, je nach Orientierung an den Lageplänen, die an den Stelen auch immer angebracht sind. Die Stationen und ihre Nummerierung – von 1 bis 29 für die ganze Strecke vom Stadtkern über Grafenwerth und den Uhlhof bis Hohenhonnef – braucht man schon für die Systematik eines solchen Projekts. Wir stecken aber nur den Rahmen ab, in dem man sich dann natürlich frei bewegen kann.

In Rhöndorf und Rommersdorf-Bondorf halfen historisch interessierte Bürger intensiv bei der Erarbeitung der Stationen. Wie war das jetzt in Bad Honnef-Mitte?

Mensing: Genauso, wieder mit vielen erfreulichen Erfahrungen. Bei wichtigen Stationen wurde das Team Stadtmitte mit Thomas Bock, Verena von Dellingshausen, Rolf Junker und Renate Mahnke ganz gezielt selbst bei der Formulierung der Tafeltexte unterstützt, so von Pfarrerin Britta Beuscher für die Erlöserkirche und Willi Birenfeld für den Freudeblömche-Platz. Unser Dank gilt besonders auch Heinrich Beth, Ursula Gilbert, Elmar Heinen, Manfred Menzel, Pfarrer Bruno Wachten und Franz-Georg Weckbecker. An einigen Stelen sind zudem die sehr prägnanten Beschreibungen noch einmal nachzulesen, die wir Karl Günter Werber verdanken; seine „Honnefer Spaziergänge“ und sein „Bad Honnefer Wanderbuch“ gehörten von Anfang an, und diesmal erst recht, zu den wegweisenden Grundlagen unserer Arbeiten. Dem erneuten Abdruck solcher Passagen stimmte seine Witwe, Marianne Werber, freundlicherweise zu.

Wo liegt für Sie das Highlight dieses Weges?

Mensing: Da nenne ich natürlich Hohenhonnef, nicht nur wegen der überragenden geographischen Lage, sondern auch als Ausgangspunkt; denn wer das Siebengebirge durchwandert, beginnt eben oben den Rundweg und entdeckt dann von dort aus all die anderen Highlights Bad Honnefs. Apropos, Hohenhonnef: Eine der schönsten Erzählungen unseres Heimatdichters Franzjosef Schneider, „Der Himmel auf Erden“, geht ja so eindrucksvoll auf die ehemalige Lungenheilstätte ein. Auch deswegen liegt es nahe, gegen die vorgegebene Reihenfolge „von hier nach dort“ zu gehen, also vom Freudeblömche-Platz an Station 17 bergauf zur Augusthöhe.

Jetzt also Einweihung des Abschnitts Stadtmitte. Was erwartet die Teilnehmer?

Mensing: Dorit Schlüter wird für die Bürgerstiftung Bad Honnef, die den Geschichtsweg überhaupt erst ermöglichte, noch einmal grundsätzlich auf das Projekt eingehen. Dann trägt Willi Birenfeld seine Mundartrede „Aan et Freudeblömche“ vor. Und auf die Eröffnung folgt ein kleiner Rundgang entlang einiger ausgewählter Stationen.

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