Landesgartenschau in Bad Honnef Gartenschau rechnet mit 15 Millionen Euro Zuschüssen

BAD HONNEF · Eigentlich war es nur ein Zwischenbericht. Und doch gab es zur Machbarkeitsstudie für die Landesgartenschau (Laga) eine längere Debatte.

Grund: Während in der Vorlage eine Quintessenz der bisherigen Finanzschätzungen zu finden war, gingen die Planer in ihrer Präsentation mehr ins Detail. Aber diese Zahlen lagen der Politik nicht vor.

Stephan Lenzen, dessen Büro RMP Lenzen mit der Machbarkeitsstudie beauftragt ist, und Christian Rast (ift Freizeit- und Tourismusberatung) erläuterten den Sachstand. Es gibt einige inhaltliche Änderungen: So soll ein Teil der Insel Grafenwerth auch während der Laga öffentlich bleiben.

Der Haupteingang ist an der Südspitze geplant. Aber Tennisanlage und Freibad müssten immer zugänglich sein. Ferner sollten einige Bereiche wegen Naturschutzes keine Laga-Fläche sein.

Erste Schätzungen zu den Kosten - in aller Regel wird für die Dauer eine gGmbH gegründet - sagen: Die Durchführung kostet etwa zwölf Millionen Euro. Abzüglich Einnahmen für Tickets, Sponsoring, Parken und mehr blieben zwischen 2,3 Millionen Euro - bei negativster Schätzung - und 600.000 Euro im günstigsten Fall an der Stadt hängen, so Rast.

Den Schätzungen zugrunde liegen Erfahrungswerte anderer Lagas sowie Parameter von der Einwohnerzahl im Radius 90 Minuten Erreichbarkeit bis dazu, dass bei Schlechtwetter weniger Besucher kämen. Noch nicht eingerechnet sei eine ganz aktuelle Entwicklung zum Parkraum, der, gestand Lenzen, "die größten Bauchschmerzen macht". Aber: Die Firma Birkenstock wolle Areale zur Verfügung stellen, so Lenzen. Dadurch würden die Shuttle-Kosten sinken.

6,4 Millionen Euro Eigenanteil

Bei den Investitionen rechnen die Planer derzeit mit rund 20 Millionen Euro. Fünf Millionen kämen als Pauschale vom Land NRW. Zusätzliche Förderungen von Bund, wieder dem Land und der EU in Höhe von etwa 9,5 Millionen Euro seien möglich.

Der Eigenanteil der Stadt läge dann noch bei rund 6,4 Millionen Euro. Jedoch: Dahinter stünden "zum großen Teil" Maßnahmen wie Straßenbauarbeiten, die ohnehin nötig seien in den kommenden Jahren.

Unterfüttert wurde der Vortrag durch Folien, auf denen die Planer vieles kleinteiliger aufschlüsselten. Warum, fragten etwa Folkert Milch (CDU) und Burkhard Hoffmeister (Grüne), lägen diese den Fraktionen nicht vor?

Klaus Wegner, Grünen-Fraktionssprecher, dazu: Die Zahlen seien den Fraktionschefs gegeben worden, mit dem Wunsch auf Vertraulichkeit. Man habe nicht in eine gesamtöffentliche Debatte gehen wollen, "bevor alle Zahlen belastbar sind", so Bürgermeister Otto Neuhoff, damit Einzelaspekte nicht zerredet würden.

"Wir haben schließlich auch Mitbewerber", so Rudolf Flachs. Das alles entrüstete Tobias Karsten (SPD) endgültig: Die Fraktionen als Ganzes verdienten das Vertrauen, müssten immer informiert sein. Neuhoff: "Wir wollten nur ein Gefühl geben für den Rahmen, in dem wir uns bewegen."

Entschieden über die Bewerbung wird in Sondersitzungen Mitte August. Unterstützung gibt es derweil vom Verein Region Köln/Bonn. Bei der Mitgliederversammlung war laut Kreis-CDU der einstimmige Vorstandsbeschluss mitgeteilt worden, der Landesgartenschau als "regional bedeutsamem Projekt" jede mögliche Förderung zukommen zu lassen.

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