Oktoberfest in Selhof Gaudi in der Krachledernen

SELHOF · Warum nach München zum Original? Die Kopie "op Selef" des bayerischen Oktoberfestes war absolut wiesntauglich. Auch Krachlederne und Dirndl hatten die rheinischen "Nachahmer" aufgetrieben.

 Beim Holzhacken sind Kraft und eine gute Technik gefragt.

Beim Holzhacken sind Kraft und eine gute Technik gefragt.

Foto: Frank Homann

Nur mit der Wiesn nahm es der Junggesellenverein "Einigkeit macht stark" als Ausrichter nicht wörtlich. Zwar haben die Selhofer mit der Helter Bank auch eine traumhafte Festwiese, aber die Organisatoren um Vorsitzenden Thorsten Brodeßer vertrauten dann doch lieber auf den Saal Kaiser, wo sich die Buam und Madln in großer Zahl einfanden.

Bierkrug-Stemmen, Fingerhakeln, Holzhacken und Armdrücken standen auf dem Spiele-Programm dieser zweiten Oktoberfest-Ausgabe in Selhof und sorgten für eine Menge Gaudi. Und bei einer Zusatzdisziplin kam es darauf an, möglichst lange in Liegestützposition auf einem Arm zu verharren.

Durchhalten war die Parole, Zähne zusammenbeißen, auch wenn der Arm zitterte. Eine Maß gab es für Sieger Thomas Brodeßer, eine halbe Maß für Michael Ockenfels als Zweitplatziertem und eine Brezen für Oliver Backhaus, der auf Platz drei landete.

Musikalisch wurden diese typisch bayerischen Kraft-Aktionen auch von volkstümlichen Weisen begleitet. Und Trinkrituale aus dem Wiesnfestzelt wurden stilecht eins, zwei, drei in den Saal Kaiser verlagert: "Oans, zwoa, drei, g?suffa", sangen die Oktoberfest-Besucher. Und der Aufforderung "Die Krüge hoch, die Krüge hoch, die Krüge hoch!" folgte das Lied "Ein Prosit der Gemütlichkeit!"

Dazu gab es natürlich echtes Oktoberfestbier, frisch importiert aus bayerischen Gefilden. Kulinarisch war ebenfalls die Region unterhalb des Weißwurstäquators präsent. Es standen Weißwürste, Leberkäse, Sülze, Hähnchen und Haxen zur Auswahl. Und Brezen natürlich. Und die Besucher hatten ordentlich Spaß.

Susanne Knipp aus Solingen war mit ihrem Mann extra zum Oktoberfest nach Selhof gekommen. Im Dirndl. "Es herrscht wirklich eine gute Stimmung", meinte sie. Und die Selhofer waren überzeugt: "Was die Bayern können, das schaffen wir auch." Zu vorgerückter Stunde waren über 200 Gäste, darunter auch zahlreiche Jugendliche, im Saal und tanzten nun zu Party-Musik. Im Dirndl und in Lederhose. Selhof war für einen Abend bajuwarische Dependance.

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