Ausstellung in Bad Honnef Geldbörsen im Wandel der Zeit

BAD HONNEF · Die Ausstellung "Vom Geldbeutel zur Brieftasche" zeigt kleine Kunstwerke. Manche wirken eher wie ein Schmuckstück als ein Gebrauchsgegenstand. Denn während heute das Portemonnaie eher nach seiner Funktion beurteilt wird, waren Geldbörsen in frühen Zeiten aufwendig gestaltete Kunstobjekte.

 Geldbörsen aus verschiedenen Jahrhunderten sind derzeit in der Sparkasse zu sehen.

Geldbörsen aus verschiedenen Jahrhunderten sind derzeit in der Sparkasse zu sehen.

Foto: Frank Homann

Einen Überblick über die Geschichte vom Geldbeutel zur Brieftasche gibt eine kleine, aber feine Ausstellung, die noch bis zum 16. November in der Stadtsparkasse Bad Honnef zu sehen ist.

Die älteste Geldbörse der Welt trug "Ötzi" bei sich. Auch Römer und Griechen kannten bereits Geldbeutel, notwendig schon deshalb, weil die Kleidung damals keine Taschen hatte. Und auch der Begriff "Beutelschneider" kommt nicht von ungefähr, waren doch die Vorfahren der Taschendiebe darauf spezialisiert, den Beutel vom Gürtel zu schneiden.

Im Mittelalter entstanden die Geldkatzen, schlauchartige Hüllen aus Tierbalg, die man wie einen Gürtel meist unter der Kleidung trug. Erst mit der Erfindung der Taschen in der Kleidung wandelte sich im 17. Jahrhundert der Geldbeutel grundlegend. Denn nun konnte man sei Geld zwar theoretisch lose in der Tasche tragen, doch schnell kamen kleine Portemonnaies oder Börsen in Mode.

Das "Almosentäschel" des späten Mittelalters ist bereits eine Vorform der sogenannten "Klappbügelgeldtaschen", die bis ins späte 18. Jahrhundert gebräuchlich waren und gerade bei Marktleuten bis in die jüngste Zeit beliebt waren. Die Ausstellung zeigt beispielsweise aber auch das "Werkzeug" von Schaffern.

Die Geldbörsen waren aber auch Statussymbol und den Moden der jeweiligen Zeit unterworfen. Ab dem 18. Jahrhundert wurden die Börsen immer verspielter, wie die Ausstellungsstücke belegen. Gefertigt aus edlen Metallen wie Gold und Silber, aus Brokat oder Elfenbein, dürften mache Portemonnaies wertvoller als ihr Inhalt gewesen sein. In manche verspielte Börse passte auch gar nicht viel Geld hinein.

Die Ausstellung zeigt zudem Geldbörsen aus aller Welt. Moderne Stücke sucht man vergeblich. Aber die sind auch nicht wirklich sehenswert, weil ja meist doch eher schlicht.

Die Ausstellung ist noch bis zum 16. November in der Bad Honnefer Stadtsparkasse, Hauptstraße 34, zu den Geschäftszeiten zu sehen.

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