Beratungs- und Hilfs-Netzwerk in Bad Honnef Im Mittelpunkt von „Gewaltfrei“ steht die Prävention

Bad Honnef · Von der Basketball-AG bis zur Aufklärungskampagne: Mit rund 30.000 Euro hat das Netzwerk Gewaltfrei in Bad Honnef in diesem Jahr zehn Projekte unterstützt.

 Weiter ausbauen konnten die Dragons Rhöndorf die Basketballangebote an Bad Honnefer Schulen.

Weiter ausbauen konnten die Dragons Rhöndorf die Basketballangebote an Bad Honnefer Schulen.

Foto: Frank Homann

Es ist das zweite Jahr in Folge, dass das Aalkönigsfest in Bad Honnef aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt werden musste. Dessen Einnahmen fließen seit nunmehr 18 Jahren in gemeinnützige Projekte im Siebengebirge. Die Mitglieder des Aalkönigkomitees haben dennoch nicht die Hände in den Schoß gelegt: Dank zahlreicher Spenden und dem Erlös der Rhöndorfer Freiluftgalerie konnten in diesem Jahr rund zehn Projekte mit insgesamt 30.000 Euro gefördert werden.

Der Schwerpunkt der Projekte liegt dabei in der Gewaltprävention insbesondere bei Kindern und Jugendlichen. Mit dem Stadtjugendring Bad Honnef wurde dazu eigens das Netzwerk Gewaltfrei ins Leben gerufen, das die Gelder verwaltet und interessierte Vereine und Institutionen berät.

Medienpräventionsprojekt Familie Digital

Gefördert hat das Netzwerk in diesem Jahr unter anderem ein Medienpräventionsprojekt der Familien- und Erziehungsberatungsstelle der Städte Bad Honnef und Königswinter mit dem Titel „Familie Digital - Sprechen Sie doch lieber mit ihrem Kind“. Mit Plakataktionen und Fachvorträgen sollen Eltern dazu angeregt werden, ihr eigenes Medienverhalten, insbesondere in Gegenwart ihrer Kinder, zu reflektieren. Im Februar folgt ein Austausch zum Thema „Umgang mit digitalen Medien in Schule und Kita“ in der Grundschule Am Reichenberg.

Neues Mitglied im Netzwerk sind die Dragons Rhöndorf, deren Grundschul-Basketball-AG gefördert wird. Mithilfe des Zuschusses konnten die Dragons das Angebot in diesem Jahr erweitern. Die Arbeitsgemeinschaft, die nach den Sommerferien gestartet ist, wird inzwischen von bis zu 40 Kindern besucht. Im gesamten Stadtgebiet nehmen derzeit zwischen 300 bis 400 Kinder an dem Projekt teil. Hinzu gekommen sind zudem erste Angebote an Kindertagesstätten mit altersgerechten Körben und Bällen.

Eine Aufklärungskampagne zum Thema Menstruation führten der Stadtjugendring und das Frauenzentrum Bad Honnef an den weiterführenden Schulen durch - auch dieses Projekt förderte das Netzwerk. Bei Workshops in den Klassen fünf bis acht hatten die Schülerinnen die Möglichkeit, sich frei über das Thema mit einer Sexualpädagogin auszutauschen. Das Interesse war so groß, dass nun darüber nachgedacht wird, das Angebot auch im nächsten Jahr anzubieten.

Förderung für drei Projekte des Frauenzentrums

Das Frauenzentrum Bad Honnef erhielt zudem Förderungen für drei eigene Projekte: „Nein heißt Nein! Gemeinsam gegen sexualisierte Gewalt im öffentlichen Raum“, eine Stabilisierungsgruppe für Frauen nach traumatischen und belastenden Erfahrungen sowie das Präventionsprojekt „Liebe ist…“, das auf die Entwicklung einer selbstbestimmten Sexualität und die Prävention von Beziehungsgewalt abzielt.

Gefördert hat das Netzwerk auch zwei Ferienprojekte der Jugendhäuser: Zum einen den Bauspielplatz (BAEGI) des Jugendtreffs Aegidienberg, zum anderen das erlebnispädagogische Ferienprojekt „Einer für alle – Alle für einen“. Auch das inklusive Bandprojekt „Rhein Refugees“ und das geschlechtsspezifische Mädchenprojekt „Weibl(ich)“ der Jugendhäuser erhielt erneut eine Förderung. „Es ist enorm wichtig, dass solche Projekte auch während einer Pandemie angeboten und finanziert werden können“, erklärt Stadtjugendring-Vorsitzender und Netzwerk-Koordinator Marius Nisslmüller.

Für 2022 können Vereine und weitere Träger jetzt wieder formlos ihre Projektideen mit Finanzierungsplan bei ihm per E-Mail an nisslmueller@sjr-honnef.de einreichen.

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