Umgestaltete Insel Grafenwerth Gibt es Hochwasserschäden am neuen Spielplatz in Bad Honnef?
Bad Honnef · Die Stadt Bad Honnef kritisiert die Aussagen des BUND-Kreissprechers zur Insel Grafenwerth, in denen er behauptet, das Hochwasser würde unter anderem die Spielplätze in Mitleidenschaft ziehen. Achim Baumgartner hatte sich bereits im Vorfeld häufig kritisch über die Umgestaltung geäußert.
Das Hochwasser hatte in den vergangenen Tagen auch Insel Grafenwerth erreicht: Wege und Spielplätze stehen aktuell noch unter Wasser, auch wenn der Rhein sich wieder auf den Rückzug gemacht hat. Achim Baumgartner, Sprecher der Kreisgruppe Rhein-Sieg des Bund Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), äußert sich kritisch zu dem Thema: „Insgesamt wurden bisher etwa 1,3 Millionen Euro verbaut, um sich von den Zielen der Wasserrahmenrichtlinie, die Rheinufer naturnäher zu machen, noch weiter zu entfernen.“
Der Staat habe laut ihm viel Geld für die „Zerstörung der Inselnatur“ ausgegeben. Zum Hintergrund: Der BUND hatte in der Vergangenheit bereits gerichtlich versucht, Arbeiten auf der Insel Grafenwerth zu stoppen. Darunter fielen auch die geplanten Spielplätze an der Nordspitze. Ein entsprechender Eilantrag zu diesem Bauabschnitt lehnte das Verwaltungsgericht jedoch ab (siehe Infokasten).
Kritik an den Standorten der Spielplätze
Für Baumgartner steht dennoch fest: „Schon vor dem laufenden Rechtsstreit hatte der BUND frühzeitig darauf hingewiesen, dass die Standorte für die neuen Spielplätze auf der Nordspitze der Rheininsel Grafenwerth wenig sinnvoll gewählt sind. Vielmehr betonte die Stadtverwaltung im Gerichtsverfahren, die Geräte würden bei Hochwasser rechtzeitig abgebaut und das Hochwasser sei berücksichtigt worden. Abgebaut wurde nun nichts, so Baumgartner. Erste Fundamente der Bänke haben bereits nachgegeben.“
Die Stadt Bad Honnef reagierte mit einer Stellungnahme. „Der Bau- und Betriebshof hat Elemente, die im Hochwasser Schaden nehmen oder Probleme verursachen könnten, vorsorglich entfernt und die Nordspitze mit Bauzäunen abgesichert“, stellt Bürgermeister Otto Neuhoff klar. So wurden sämtliche Sprungmatten der Bodentrampoline und Schaukelelemente rechtzeitig abmontiert.
Stadt weist Vorwürfe zurück
Kritisiert wird seitens der Stadt ebenfalls die von Achim Baumgartner formulierten Spekulationen über mutmaßliche Schäden. „Das Hochwasser überdeckt die Spielplätze, Schlamm setzt sich in den Fallschutz aus Perlkies und zerstört die Fallschutzwirkung. Nun wird man sehen, ob die übrigen Spielflächen und wassergebundenen Wege nach dem Hochwasser noch nutzbar sind und was nur wenige Monate nach der Fertigstellung schon ausgetauscht werden muss oder nach wenigen Jahren vorschnell verrottet“, heißt es vom Sprecher der Kreisgruppe.
Diese Aussagen hätten jedoch keine Grundlage: „Die Materialien sind derart ausgesucht, dass sie bei den selten auftretenden Hochwassern keinen Schaden nehmen.“ Blaue, etwa hüfthohe Markierungen an den ortsfesten Spielgeräten zeigten vielmehr auf einen Blick, wie hoch der Rhein bei einem überzehnjährigen Hochwasser steigen würde, erklärt Bürgermeister Otto Neuhoff: „Das jüngste Hochwasser, das sich zwischen einem überzweijährigen und einem überzehnjährigen Hochwasser bewegt, hat diesen Pegel bei weitem nicht erreicht und hat auf der Nordspitze zu keinen Problemen geführt.“
Weiter geht die Stadt in ihrer Pressemitteilung auf die Aussage ein, dass geprüft werden müsse, inwiefern die Wege beschädigt worden sind: „Die wassergebundenen Wegedecken werden, wie in unseren Konzepten seit Jahren vorgesehen und Herrn Baumgartner auch hinlänglich bekannt, einfach abgezogen und aufbereitet. Die übrigen Wege lassen sich schnell und unproblematisch reinigen. Es handelt sich bei diesen Wegen um das gleiche Baumaterial, welches auch am Deutschen Eck in Koblenz eingesetzt wird und dort bekanntermaßen seit vielen Jahren den Hochwasserereignissen von Rhein und Mosel standhält.“