Kulturring in Bad Honnef Grandioses Konzert des Hardenberg-Trios

Bad Honnef · Sie studieren ja noch, sie sind noch so jung. Aber Oboistin Viola Wilmsen, Pianistin Julia Kammerlander und Cellistin Konstanze von Gutzeit bescherten den Besuchern ein grandioses Kammerkonzert zum Abschluss der Saison.

 Hardenberg-Trio: Oboistin Viola Wilmsen, Pianistin Julia Kammerlander und Cellistin Konstanze von Gutzeit bescherten den Besuchern ein schönes Kammerkonzert im Kursaal.

Hardenberg-Trio: Oboistin Viola Wilmsen, Pianistin Julia Kammerlander und Cellistin Konstanze von Gutzeit bescherten den Besuchern ein schönes Kammerkonzert im Kursaal.

Foto: Frank Homann

Kulturring-Vorsitzende Ursula Mauritz war begeistert vom Hardenberg-Trio, das sich in letzter Minute in dieser Besetzung aufstellte. Stammspielerin Janina Ruh war erkrankt, "Aushilfe" Arthur Hornig verletzte sich am Finger. Konstanze von Gutzeit sprang ein und fügte sich glänzend in das Ensemble ein. Harmonie pur.

Kompositionen von Joseph Haydn, Ludwig van Beethoven, Camille Saint-Saens, Felix Mendelssohn und Astor Piazzolla hatten sich die Musiker ausgewählt, die allesamt Stipendiaten des Deutschen Musikrates sind und bereits bemerkenswerte Erfolge vorweisen können.

Die gebürtige Bonnerin Viola Wilmsen ist seit vergangenem Jahr Solo-Oboistin am Deutschen Symphonie-Orchester Berlin, Konstanze von Gutzeit Solo-Cellistin des Rundfunksymphonieorchesters in Berlin und Julia Kammerlander eine gefragte Pianistin im zeitgenössischen Konzertleben. Das versprach Klasse.

Und das Publikum wurde nicht enttäuscht von dieser eher ungewöhnlichen instrumentalen Kombination aus Oboe, Violoncello und Klavier. So waren denn auch alle drei Akteure lediglich bei Haydns Trio Nr. 28 zusammen auf der Bühne, und von Astor Piazzollas "Die vier Jahreszeiten in Buenos Aires" konnten sie die Bearbeitung zum Abschnitt "Der Sommer" für Trio von José Bragato nutzen, um ihre Zuhörer gemeinsam zu fesseln.

Haydn schrieb über 30 Klaviertrios. Das von den "Hardenbergs" vorgetragene Stück fällt etwas aus dem Rahmen, weil als Melodieinstrument nicht die Violine auftritt. Haydn sah dafür die Flöte vor. Die drei Damen tauschten allerdings die Flöte gegen die Oboe. Und Viola Wilmsen schaffte ihren Part tadellos. Zwei heitere Sätze umschließen dabei einen eher ernsten Mittelteil.

Dem Trio gelang makellose Präzision trotz der geforderten Schnelligkeit: Das Publikum spendete begeistert Applaus. Während sich Konstanze von Gutzeit bei Haydn dem Stück gemäß noch "zähmen" musste, konnte sie dann bei der Sonate für Violoncello und Klavier von Mendelssohn aus sich herausgehen. Sie spielte voller Energie und gab andererseits auch den lyrischen Elementen zarten Glanz.

Kongenial dazu Julia Kammerlander am Flügel, die dem Anspruch des Klaviers auf Brillanz und Virtuosität gerade im ersten und vierten Satz absolut gerecht wurde. Mit einem Stück von Schumann als Zugabe bedankten sich die drei Künstlerinnen für den stürmischen Beifall - als Trio.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort