"Mittelrhein Off Road" Großer Bahnhof im Weinberg

RHÖNDORF · Erst rockte Otto Neuhoff den Drachenfels mit seiner "Bäd Honnef Blues Band". Dann spielte der singende Bürgermeister auf der Beethoven-Klaviatur. "Wir haben den Hut in den Ring geworfen zur Bewerbung um die Landesgartenschau 2020 in Bad Honnef.

 Gespräche beim Wein: Die Mittelrhein Off Road erfreute sich auch in ihrer sechsten Auflage großer Beliebtheit.

Gespräche beim Wein: Die Mittelrhein Off Road erfreute sich auch in ihrer sechsten Auflage großer Beliebtheit.

Foto: Frank Homann

Gleichzeitig ist dann großes Beethoven-Jubiläumsjahr. Wir könnten die ganze Region hier aufwerten", so der Stadtchef unterhalb des Siegfriedfelsens zur Eröffnung der "Mittelrhein Off Road", zu der auch NRW-Minister Johannes Remmel gekommen war. Neuhoff: "Da kann man doch fast nicht Nein sagen zur Laga in Bad Honnef. Her damit!"

Der Start zur Veranstaltung der "Gipfelstürmer"-Winzer vom Mittelrhein - Felix Pieper, Martin und Thomas Philipps und Sebastian Schneider - wurde zum Bekenntnis vieler Honnefer Bürger, aber auch von Politikern aus Nachbarkommunen und aus dem Kreis für die Landesgartenschau. Johannes Remmel und der Parlamentarische Staatssekretär Horst Becker bekamen hautnah mit, dass die Fieber-Kurve der Laga-Fans noch höher geklettert ist als am Samstag die Temperaturen am Drachenfels.

Zunächst dankten ihnen Bürgermeister und Landrat Sebastian Schuster für die Unterstützung beim Errichten des Schutzzauns. "In Rekordzeit wurden die Sicherheitsmaßnahmen vorgenommen. Bei normaler Bürokratie hätten wir das nicht geschafft", so Neuhoff. Schuster: "Ohne Eure Unterstützung wären wir nicht so weit gekommen." Und: "Der Rhein-Sieg-Kreis würde sich sehr freuen, wenn die Bewerbung um die Landesgartenschau erfolgreich wäre." Das hätte positive Auswirkungen weit über Bad Honnef hinaus.

Auch Königswinters Vizebürgermeisterin Cornelia Mazur-Flöer assistierte: "Bad Honnef hat große Pläne. Königswinter unterstützt das. Nur zusammen sind wir stark." Minister Remmel meinte: "Es ist kein einfacher Weg, die Laga zu bekommen. Es gibt noch Mitbewerber. Aber alle werden gewinnen. Die Bewerbung ist ein Prozess, der Kommunen in der Stadtentwicklung nach vorne bringt." Er wünschte "Glück auf". Und er zeigte sich beeindruckt von diesem Ort mit dem Felsen, dem Rhein und dem Wein. "Der liebe Gott ist Rheinländer. Wer das sieht, glaubt, von hier aus wurde die Welt erschaffen."

Der Zaun, so Remmel, sei ein Symbol, "dass Zukunft möglich ist für den einzigen Weinbauplatz in NRW". Er dankte allen, die mitgezogen haben. "Sie können sich selbst beklatschen." Und er hob hervor, dass sich Horst Becker "wie kein Zweiter" für diesen Zaun eingesetzt und nach Lösungen gesucht habe. Winzer Bobbi Pieper und sein Sohn Felix schenkten den Gästen jeweils eine Rebe der Sorte Grüner Veltliner, die sie im Frühjahr am Drachenfels neu angebaut haben. In einigen Jahren wird es also auch einen Veltliner bei der "Off Road" geben, wo die jungen Steilhangwinzer jedes Mal an ihren Ständen entlang des Wanderwegs ihre besten Weine kredenzen und so werben für ihr Ziel, diese Kulturlandschaft zu retten und Lagen erneut zu erschließen.

"Die Optik ist grandios", staunte Remmel, als der Tross noch höher zog. Dort oben ließ sich der Minister nicht nur die (Laga)-Insel Grafenwerth zeigen, sondern er inspizierte auch den Sicherheitszaun. Für Unmut hatte gesorgt, dass der mittlere Weinbergweg gekappt ist. Die Besucher sprachen an Ort und Stelle auch mit Johannes Feuerbach, leitender Ingenieur der Maßnahme. Becker: "Das ist hochkompliziert. Aber wir werden nach Lösungen suchen, um die Verbindung zu komplettieren. Wir können kein Versprechen abgeben, aber überlegen, was machbar ist. Das geht nur mit kreativen Lösungen und vielen Gesprächen." Als die "Off Road"-Besucher dann mit Wein vom Drachenfels anstießen, wurde noch lange diskutiert.

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