Entführter Entwicklungshelfer aus der Region wieder frei „Help“ bestätigt Rettung von Jörg Lange aus Geiselhaft in Afrika

Bad Honnef · Erleichterung herrscht bei der Hilfsorganisation „Help“ mit Sitz in Bonn: Help bestätigt auf ihrer Internetseite, dass ihr vor mehr als vier Jahren in Niger entführter und verschleppter Mitarbeiter Jörg Lange aus Bad Honnef wieder frei ist.

Jörg Lange beim Einsatz in Afrika: Nach vier Jahren in Geiselhaft ist der in Bad Honnef wohnende Entwicklungshfelfer wieder frei. Das bestätigt die Hilfsorganisation Help, für die Lange in Afrika tätig war.

Jörg Lange beim Einsatz in Afrika: Nach vier Jahren in Geiselhaft ist der in Bad Honnef wohnende Entwicklungshfelfer wieder frei. Das bestätigt die Hilfsorganisation Help, für die Lange in Afrika tätig war.

Foto: Fatima

Große Erleichterung herrscht bei der Hilfsorganisation „Help – Hilfe zur Selbsthilfe“ mit Sitz in Bonn: Auf ihrer Internetseite bestätigt die Hilfsorganisation, dass ihr vor vier Jahren in Afrika entführter Mitarbeiter Jörg Lange frei ist. Lange, der am 11. April 2018 im Niger entführt und dann offenbar nach Mali verschleppt worden war und zuvor als Help-Landesdirektor Niger alle Hilfsprojekte im Land gesteuert hatte, werde demnächst in seine Heimat zurückkehren können.

Arbeit für Menschen in Not Berufung und Beruf

Der heute 63-jährige Ingenieur habe sein Leben in den Dienst der humanitären Hilfe gestellt, teilt Help mit. Seine Arbeit über mehr als 30 Jahre für Menschen in Not sei Lange Berufung und Beruf, so Help weiter. Er sei ein „erfahrener und besonnener Helfer und den Menschen in Afrika eng verbunden“, so die Organisation über ihren Mitstreiter Lange.

„Wir sind sehr erleichtert und dankbar, dass unser Kollege Jörg Lange nach über viereinhalb Jahren wieder zu seiner Familie zurückkehren kann. Unser großer Dank gilt allen Personen, die an dieser Freilassung mitgewirkt oder dabei unterstützt haben, insbesondere dem Krisenstab des Auswärtigen Amts, dem Bundeskriminalamt und weiteren beteiligten deutschen Behörden sowie Behörden und Freunden in Mali, Niger und Nachbarländern“, so Help-Geschäftsführerin Bianca Kaltschmitt in einer Mitteilung.

Help bittet zugleich um Verständnis, dass die Betreuung des Kollegen und seiner Familie im Mittelpunkt stünden und weitere Anfragen nicht beantwortet werden könnten. Jörg Lange war vor vier Jahren entführt und dann verschleppt worden. Der Ingenieur und Mitarbeiter der in Bonn ansässigen Hilfsorganisation Help war seinerzeit zunächst brutal überfallen worden. Seither fehlte von dem heute 63-Jährigen jede Spur.

Private Hilfsorganisation gegründet

Große Sorgen löste das auch in seinem Wohnort Bad Honnef aus, wo seine Hilfsprojekte große Unterstützung erfuhren, so im Verein Fathima und in der Evangelischen Kirchengemeinde. Lange ist in Bad Honnef Mitbegründer und war bis zu seinem Verschwinden Erster Vorsitzender des Vereins Fathima, einem gemeinnützigen Förderverein agrotechnischer und handwerklicher Initiativen für Mädchen in Afrika. Unter anderem spendeten die Bad Honnefer dafür Nähmaschinen, um Mädchen und Frauen die Chance zu eröffnen, sich eine wirtschaftliche eigene Existenz aufzubauen.

Der Bauingenieur und erfahrene Entwicklungshelfer war 2018 nach internationalen Medienberichten rund 25 Kilometer südlich der Stadt Inates in Niger überfallen und dann von seinen Angreifern verschleppt worden sei. Lange, gebürtiger Düsseldorfer, war während seiner aktiven Zeit schon in mehreren Ländern Afrikas aktiv und zum Zeitpunkt seiner Entführung für Help in Niger tätig. Was seine Arbeit in Afrika angeht, wird ihm hohe Expertise ebenso zugeschrieben wie Besonnenheit.

Im Wohnort Bad Honnef ist Lange bekannt durch sein Engagement für den Verein Fathima. Lange hat es sich in diesem Verein zur Aufgabe gemacht, Bildungsinitiativen für Mädchen zu fördern und ihnen somit eigene berufliche Perspektiven zu eröffnen. Eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes in Berlin teilte auf GA-Anfrage mit, zu Entführungsfällen gebe das Amt keinerlei Auskunft. Fragen zum Ablauf der Befreiuung blieben vom Auswärtigen Amt damit ebenfalls unbeantwortet.

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