Präventionsprojekt in Aegidienberg Wie jeder den eigenen Hochwasserschutz in Bad Honnef verbessern kann

Aegidienberg · Welch desaströse Auswirkungen anhaltende Starkregenfälle haben können, hat die Flutkatastrophe im Ahrtal im Juli 2021 gezeigt. Wie jeder seine eigenen vier Wände besser schützen kann, zeigt jetzt das Mobil des Hochwasserkompetenzzentrum in Bad Honnef-Aegidienberg.

 Marleen Stolzmann (von links), Lukas Kienzler und Thomas Kahlix informierten am HKC-Mobil in Aegidienberg über dei Schutzmaßnahmen in Sachen Hochwasser.

Marleen Stolzmann (von links), Lukas Kienzler und Thomas Kahlix informierten am HKC-Mobil in Aegidienberg über dei Schutzmaßnahmen in Sachen Hochwasser.

Foto: Iris Zumbusch

Das HKC-Mobil ist in Bad Honnef mittlerweile schon ein guter Bekannter: HKC ist die Abkürzung für Hochwasserkompetenzzentrum. Hinter dem etwas sperrigen Namen bündeln Fachberater für Starkregen- und Hochwasser ihre Kräfte. Der gemeinnützige Verein führt Hochwasserbetroffene und die unterschiedlichsten Hochwasser- und Starkregenakteure zu einem bundesweiten Netzwerk zusammen. „Risikomanagement“ lautet die Zielsetzung, die sich das Netzwerk gesetzt hat.

Nach all den Katastrophen etwa im Ahrtal, aber auch in Bad Honnef bei Starkregenereignissen in den vergangenen zehn Jahren setzt die Stadt vor allem auf Vorsorge durch geeignete Schutzmaßnahmen. Das HKC-Mobil war im Dezember 2022 bereits in der Bad Honnefer Fußgängerzone und am HIT-Markt präsent. Doch Wasserereignisse mit desaströsen Folgen kommen nicht nur in Tallagen vor. Deshalb steuerte das HKC-Mobil dieses Mal nach Aegidienberg – auf den Aegidiusplatz. Bürgerinnen und Bürger waren eingeladen, sich von dem mobilen Team beraten zu lassen.

Holger Heuser, Erster Beigeordneter der Stadt Bad Honnef, begrüßte in Aegidienberg die Mitarbeiter des HKC-Mobils und informierte außerdem über weitere Initiativen seitens der Stadt. „Wie kann ich mich schützen“. Diese Frage werde oft von Bürgerinnen und Bürgern gestellt, erklärte Heuser. „Unser wichtigstes Anliegen ist es, darüber zu informieren, was jeder Einzelne tun kann. Das Bewusstsein heute ist ein anderes als noch vor einigen Jahren“, findet Heuser. Die Auseinandersetzung mit Präventionsmaßnahmen habe an Fahrt aufgenommen. Auch das Ordnungsamt sei in die Informationsarbeit eingebunden.

Berater warnen vor nachlassender Vorsicht beim Hochwasserschutz

Thomas Kahlix, ehrenamtlicher Berater im HKC und Mitglied der Bürgerinitiative Rodenkirchen, beschrieb indes die Umsetzung der nötigen Vorsorgemaßnahmen vielerorts als noch lange nicht ausreichend. Sogar im Ahrtal legten die Menschen vor Ort, so Kahlix Einschätzung, eher Wert auf Wiederherstellung der Häuser und ließen oftmals die Prävention außen vor.

„Es werden sogar wieder Häuser an Bächen gebaut“, zeigte sich Kahlix betroffen. Ganz wichtig sei eine funktionierende Nachbarschaftshilfe, so Kahlix, der selbst in Köln-Rodenkirchen am Rhein lebt und die Gefahren des Hochwassers kennt. Was nützten die besten Vorsorgemaßnahmen, wenn Bewohner etwa bei Starkregen gar nicht schnell genug reagieren könnten, weil sie wegen Berufstätigkeit oder Urlaub von ihren Häusern abwesend seien. Der Nachbar indes könne da eher helfend eingreifen.

Am Infomobil konnten sich Besucher über wichtige Maßnahmen informieren und diese unter dem Motto „Hochwasserschutz zum Anfassen“ direkt in Augenschein nehmen. Mobile Schutzwände, Mobildeiche, Schottsysteme, Rückstauklappen in verschiedenen Größen, Boxen mit Flutpumpen oder Dichtungselemente wurden erklärt. „Die Wasserwege der Natur seien nicht unbedingt vorhersehbar“, betonte Lukas Kienzler, ebenfalls Mitarbeiter beim Infomobil. Neben dem Flusshochwasser und Starkregen seien Kanalrückstau und Grundhochwasser die häufigsten Gefahrenquellen.

Heuser wies auf weitere Maßnahmen zum Thema nachhaltig– es Handeln hin wie etwa die RSVK-Bike-Aktion, bei der auch auf dem Aegidiusplatz E-Bikes ausgeliehen und ausprobiert werden können. Außerdem findet am Mittwoch, 26. April, um 18 Uhr eine Onlineveranstaltung zum Thema Photovoltaik statt. Anmeldung unter rheinsiegkreis.energie@verbraucherzentrale.nrw.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort