Baupläne für den Rasenplatz in Bad Honnef Hockey-Club fühlt sich schlecht informiert

BAD HONNEF · Die möglichen Baupläne für den Rasenplatz des Vereines waren Thema auch bei der Jahreshauptversammlung. Der langjährige Vereinschef Harald Wegener ist nun zum Ehrenvorsitzenden ernannt.

 Der neue Vorstand des HCH mit Vorsitzendem Wilhelm Strohmeier (2.v.l.) und Ehrenvorsitzendem Harald Wegener (4.v.l.).

Der neue Vorstand des HCH mit Vorsitzendem Wilhelm Strohmeier (2.v.l.) und Ehrenvorsitzendem Harald Wegener (4.v.l.).

Foto: Oschmann

Die Mitglieder des Hockey-Clubs Bad Honnef (HCH) erhoben sich und applaudierten minutenlang. Gerade hatte der neue Vereinsvorsitzende Wilhelm Strohmeier seinen Vorgänger Harald Wegener zum Ehrenvorsitzenden ernannt und Ehefrau Edeltrud Blumen überreicht. Ein Gutschein für eine Schiffstour bei „Rhein in Flammen“ und ein Hockeyschläger aus Marzipan waren bereits als Präsente vorausgegangen, als der neue HCH-Chef auch eine gerahmte Urkunde hervorzauberte und Harald Wegener zum Ehrenvorsitzenden erklärte.

Und der war baff. „Ich bin sprachlos und gerührt. Damit hätte ich nicht gerechnet“, sagte der scheidende Vorsitzende nach der Zeremonie und vielen lobenden Worten seines Nachfolgers, der sich eine Sitzung des Vorstandes ohne Wegener gar nicht vorstellen konnte, wie er sagte. Denn sein Vorgänger gehörte diesem fast 40 Jahre an. „Er hat sich in außerordentlicher Weise um den HCH verdient gemacht und den Hockey-Club in seiner Funktion als erster Vorsitzender von 1992 bis 2017 zu einem der renommiertesten Sportvereine Bad Honnefs gemacht“, begründete Strohmeier die Entscheidung des Vereins, Harald Wegener diese Ehre zuteil werden zu lassen.

Als Vorsitzender sei Wegener die ideale Besetzung gewesen. Als Architekt und begeisterter Bauherr habe er sich im HCH um die „Erfüllung unseres großen Traumes“, den Bau des Hockey-Platzes, gekümmert. Das Clubhäuschen sowie alle weiteren Gebäude und deren Infrastruktur stammten aus seiner Feder.

Strohmeier: „Er hat die Vereinsanlagen zum 'Wohnzimmer' unserer Hockey-Familie gemacht.“ Und: „Harald ist ein überaus liebenswürdiger Mensch – mit einem großen Herzen, großzügig ist er ohnehin.“ Ohne jedes Kompetenzgerangel habe der mittlerweile neunköpfige Vorstand arbeiten können. „Harald als ,Präsident‘ mitten drin war Mitte, Koordinator, Schaltstelle, Anlaufpunkt, ausgleichender Pol. Er ließ alle in Ruhe arbeiten, stand aber immer mit Rat und Tat zur Seite.“

Wohnbaupläne sorgen für Kritik

Harald Wegener dankte seinen Mitstreitern. „Ich glaube an die Zukunft des Vereins. Ich wünsche dem neuen Vorstand die Geschicklichkeit, den Verein nach vorn zu bringen. Aber Ihr müsst ihm alle helfen.“ Kritik übte Harald Wegener zuvor noch an Bürgermeister Otto Neuhoff.

Der Grund: der Plan, das HCH-Gelände an einen Investor zum Wohnungsbau zu veräußern. Neuhoff habe versprochen, den Verein über die Entwicklung zu informieren. Aber dies sei nicht geschehen. „Was ich weiß, weiß ich nur über Dritte.“ Der Bürgermeister versichere, den Platz erst wegzunehmen, wenn der Kunstrasen im Stadion stehe. „Ich glaube nicht an eine Bebauung, aber wir wissen es nicht. Es werden noch Jahre ins Land gehen. Wir sind optimistisch und bleiben am Ball.“

Auch Wilhelm Strohmeier ging umfassend auf das Thema „Hockey-Platz zu Bauland“ ein. Bürgermeister Neuhoff agiere „an uns vorbei“. Die Stadt habe in den vergangenen Monaten verschiedene Untersuchungen und Gutachten anfertigen lassen, um die Möglichkeit der Wohnbebauung auszuloten. „Davon erfahren wir nur zufällig oder wenn es sich nicht umgehen lässt – wie vor zwei Wochen, als Bodenproben auf unserem Platz genommen werden sollten.“ Und: „Diese Grün- und Sportanlage kostet die Stadt keinen Cent. Eine Reduzierung von Sport- und Grünfläche kann nicht im Interesse der Honnefer Bürger liegen.“

Auch der Runde Tisch des Sports am Dienstag, 4. April, ab 20 Uhr im Alten Standesamt am Markt in Bad Honnef befasst sich damit.

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