Zukunftskonzept für Bad Honnef „Honnef Orientierung geben“

Bad Honnef · Bürgermeister Otto Neuhoff und Stadtplaner Fabiano Pinto bauen auf ein Zukunftskonzept für Bad Honnef. Bis Mitte November soll die Marschroute festgelegt sein - denn bisher klafften Anspruch und Wirklichkeit auseinander.

Bad Honnef eine Zielvorstellung, eine Orientierung geben: Das ist das Ziel eines Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes (Isek), dessen Erarbeitung begonnen hat. Bis Mitte November soll die Marschroute mit Bürgern und Politik festgelegt sein. Einer ersten Bürgerbeteiligung zum Auftakt sollen im kommenden Jahr weitere Arbeitstreffen folgen, die für alle Interessenten offen sind. Zugleich sei das Isek auch die Voraussetzung dafür, dass Projekte der Stadtentwicklung von Bund und Land finanziell gefördert werden, so Bürgermeister Otto Neuhoff und Fabiano Pinto, Leiter des Geschäftsbereiches Städtebau im Rathaus, im GA-Interview.

Hiobsbotschaften für Bad Honnef gab es so einige in den vergangenen Jahren: Die Akademie für Internationale Zusammenarbeit (AIZ) verlässt demnächst den Uhlhof und zieht nach Bonn-Röttgen, das Katholisch- Soziale Institut wird nach Siegburg verlegt, und auch die Zukunft des Commundo-Tagungshotels ist offen. Nur Pech?

Keineswegs, sagt Bürgermeister Otto Neuhoff: „Es ist auch hausgemacht, wenn wir uns anschauen, wie der Zustand der Stadt ist, wie die Portale aussehen, wie der Bahnhof. Bad Honnef hat einen anderen Anspruch. Aber dann muss es auch eine andere Qualität aufweisen.“ Bedeutet: Anspruch und Wirklichkeit klafften auseinander in einer Stadt, die sich als hochqualifizierter und attraktiver Wohn- und Seminarstandort begreift.

Daran planvoll etwas zu ändern, das ist das mittel- und langfristige Ziel des Isek – und zwar möglichst mit Fördermitteln von Bund und Land. Neuhoff und Fabiano Pinto, seit Anfang 2016 Leiter des Geschäftsbereichs Städtebau, sind von der Bedeutung des Prozesses überzeugt. Hinter dem sperrigen Begriff Isek verberge sich unter anderem der Ansatz, die Stadt nicht als Summe ihrer einzelnen (Problem-)Felder zu begreifen, sondern als System, in dem jedes Teil vom anderen abhängt. Pinto: „Sie stellen Zusammenhänge her, zwischen Wegen und Schulen, zwischen Freizeit und Gewerbe, zwischen Wohnen und Verkehr. Das ist die eigentliche Idee eines Iseks.“

Der Blick müsse über den Tellerrand hinausgehen: Stadt und Stadtentwicklung stünden im Kontext der Region. Nicht zuletzt, und dies hätten Politik und Verwaltung als ein Handlungsfeld auch definiert: Bad Honnef brauche Wachstum. Nur so sei sichergestellt, dass die Einnahmequelle Nummer eins, der Anteil an der Einkommenssteuer, sprudele – und sich die Lasten verteilten.

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