Priester verlässt nach zwei Jahren Honnef Honnefer Katholiken verabschieden Pfarrer Georg Bergner
BAD HONNEF · Zwei Jahre verbrachte der Hamburger Pfarrer Georg Bergner in Honnef. Mit dem Doktortitel in der Tasche kehrt er nun in seine Heimat zurück. Die Honnefer werden ihn vermissen: „Du hast den Nerv der Rheinländer getroffen.“
Allein schon beim Frühstück wird Pfarrer Georg Bergner sich an seine Honnefer Zeit erinnern. Denn die Aegidienberger Messdiener schenkten ihm eine Tasse mit Gemeinschaftsfoto. Und Marlene Barth, die Vorsitzende des Pfarrgemeinderates Bad Honnef, übergab als Präsent ein Lichtkreuz. „Danke für Deinen Einsatz“, betonte sie. Und: „Vom kühlen Nordlicht war nichts zu spüren, Du hast den Nerv der Rheinländer getroffen.“ Besucher und Messdiener aus allen vier Pfarreien waren zu der Messe in die Selhofer Pfarrkirche Sankt Martin gekommen, um sich von Georg Bergner zu verabschieden.
Zwei Jahre verbrachte der Hamburger in Honnef. Mit dem Doktortitel in der Tasche kehrt er nun in die Heimat zurück. Der Titel der Dissertation: „Volk Gottes. Über Entstehung, Rezeption und Aktualität einer ekklesiologischen Leitmetapher.“ Pfarrer Bruno Wachten meinte bei der herzlichen Verabschiedung in der Selhofer Pfarrkirche: „Ich bin dankbar, dass Du bei uns warst und Impulse gesetzt hast. Mögen sie in uns allen weiterwirken.“
Der Abschied war geplant
Pfarrer Georg Bergner sagte in seiner Predigt: „Meine Zeit in Bad Honnef geht zu Ende. Der Abschied war geplant.“ Für die Dauer von zwei Jahren hatte der Erzbischof von Hamburg ihn freigestellt, damit er seine Doktorarbeit in Bonn schreiben kann. Und nun wird er bis zum Sommer Pfarradministrator in der Pfarrei Sankt Marien in Quickborn, anschließend soll er Pfarrer in einer größeren Pfarrei, wahrscheinlich in Schleswig-Holstein, werden.
Viele hätten ihn in den letzten Wochen gefragt, ob er traurig sei, berichtete Bergner. „Auf der einen Seite freue ich mich, wieder in meine Heimat zurückzukehren.“ Auf der anderen Seite sei er auch traurig. „Als ich im September 2015 hierhergekommen bin, dachte ich, dass ich komme, um zu studieren und nebenbei ein paar Dienste in der Pfarrei zu tun. Im Rückblick würde ich sagen: Ich war bei ihnen in der Pfarrei und habe nebenbei meine Arbeit geschrieben.“
Dafür gebe es Gründe. „Sie haben mich hier sehr freundlich aufgenommen. Ich habe viele neue Menschen kennengelernt, neue Freunde gefunden, habe ein wenig vom rheinischen Katholizismus, von ihren Traditionen und Festen mitgenommen. Noch ein paar Jahre und ich könnte mich vielleicht sogar für den Karneval begeistern.“ Für die gemachten Erfahrungen sei er sehr dankbar, unterstrich Georg Bergner. Er hob die freundschaftliche, unkomplizierte und rücksichtsvolle Weise hervor, mit der Pfarrer Wachten ihn in den Kreis der pastoralen Mitarbeiter und Mitbrüder integriert habe. „Ich habe davon nicht nur profitiert, sondern werde auch einiges für meine kommenden Aufgaben mitnehmen.“
Eine Aufgabe, die zurzeit in der Krise ist
Nun werde er also Pfarrer. „Eine Aufgabe, die zurzeit in der Krise ist, nicht nur im Erzbistum Köln, sondern genauso im Norden Deutschlands.“ Der Bereich, in den er jetzt komme, bestehe aus sechs Gemeinden im Umland Hamburgs, alle bis 30 Autominuten voneinander entfernt. „Wie kann da eine gute seelsorgerische Arbeit gelingen?“ Bergner berichtete von seiner Bildungsreise mit dem Hamburger Priesterrat nach Südfrankreich, wo ihm die ehrenamtlichen kirchlichen Helfer sagten: „Unser Pfarrer ist in seinen Möglichkeiten sehr begrenzt. Aber er hat uns etwas gegeben, was uns fehlte. Er hat uns geistlich inspiriert – alles, was wir heute tun, ist daraus dann entstanden.“
Georg Bergner: „Mal sehen, welche Dinge ich in den nächsten Jahren aus den Begegnungen mit ihnen hier weitergeben werde. Da hat sich vieles Nachdenkliches, Heiteres, manchmal auch Skurriles angesammelt. Sie können ganz sicher sein, dass ich sie nicht vergesse.“ Und Hiltrud Bennemann aus dem Pfarrgemeinderats-Vorstand lobte in ihrer Rede seinen unermüdlichen Einsatz. „Wir wünschen Dir, dass Du Deine vielfältigen Talente weiter pflegst und für heute und alle Tage Gottes begleitende Nähe.“