Cura-Krankenhaus in Bad Honnef Hospital informiert über Keime

BAD HONNEF · Zwischen 400.000 und 600.000 nosokomiale Infektionen gibt es laut Robert Koch-Institut pro Jahr in Deutschland. Es sind solche, die im Zuge eines Aufenthalts oder einer Behandlung in einem Krankenhaus oder einer Pflegeeinrichtung auftreten.

 Gerade in Krankenhäusern ist die regelmäßige Desinfektion der Hände wichtig, um die Übertragung von gefährlichen Keimen zu verhindern.

Gerade in Krankenhäusern ist die regelmäßige Desinfektion der Hände wichtig, um die Übertragung von gefährlichen Keimen zu verhindern.

Foto: dpa

Diese Hochrechnung des Nationalen Referenzzentrums (NRZ) verdeutlicht die Wichtigkeit von Krankenhaushygiene und Infektionsschutz. Dabei stets im Fokus: die Hände.

"Tag der Hände" hieß es am Donnerstag auch im Honnefer Cura-Krankenhaus. Eine Wanderausstellung, ein Informationsstand und ein aus mehreren Stationen bestehender Selbsttest waren für Besucher, Patienten und Angehörige aufgebaut worden, um im Rahmen der NRW-weiten Informationsoffensive "Keine Chance für multiresistente Erreger" zu informieren. Mehr als 350 nordrhein-westfälische Krankenhäuser beteiligen sich an der Initiative "Keine Keime", um über Krankheitserreger, Antibiotikaresistenzen und Infektionsschutz aufzuklären.

Im Honnefer Spital gibt es seit fünf Jahren ein Hygiene-Team um Antje Biedermann. Biedermann ist Fachkraft für Krankenhaushygiene. Sie bildet regelmäßig Krankenhausangestellte verschiedener Fachbereiche in Sachen Hygienemanagement und Infektionsprävention aus.

"Jeden Tag und in jeder Station", so Biedermann, beobachten sie Desinfizierungsprozesse, überprüfen Endoskope, Defibrillatoren, Beatmungsmaschinen und Co. Auch schaut Biedermann Chirurgen sprichwörtlich auf die Finger, wenn diese sich für Operationen desinfizieren.

"Ich bin überall", so Biedermann augenzwinkernd. Entsprechend waren sie und ihre Vorgesetzte, Doktor Edith Fischnaller, Fachärztin für Hygiene und Umweltmedizin, am Donnerstag auch im Foyer des Krankenhauses, um die vorgestellten Angebote zu begleiten. Durch den erwähnten Selbsttest konnten Besucher beispielsweise ihre eigene Handhygiene unter die Lupe nehmen: Zuerst werden Handfeuchtigkeit und -fett gemessen.

Das sagt einiges über den Schutzmantel der Haut aus. Es folgt eine ausführliche Handdesinfizierung (dreimal die Pumpe betätigen) über dreißig Sekunden mit einem rückfettenden Desinfiziermittel. Der Clou: Das Mittel beinhaltet einen fluoreszierenden Wirkstoff, so dass im nächsten Schritt unter der UV-Lampe zu sehen ist, wie gut gereinigt wurde. Je mehr leuchtende Areale, umso desinfizierter die Hände, Finger und Handgelenke. Eine anschließende Messung des Handfetts zeigt nun den Wert 17. Vor der Prozedur hatte das Gerät den Wert 1 gemessen - was deutlich zu niedrig zu war.

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